Solingen Mehr Sicherheit für Motorradfahrer

Solingen · Gestern nahm NRW-Innenminister Ralf Jäger an einer Ausfahrt der "Limiter" durch das Bergische Land teil.

 Als Vorbilder für sicheres Motorradfahren waren gestern Innenminister Ralf Jäger und Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher im Einsatz - mit gelber Warnweste.

Als Vorbilder für sicheres Motorradfahren waren gestern Innenminister Ralf Jäger und Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher im Einsatz - mit gelber Warnweste.

Foto: Moll, Jürgen (jumo)

Anfang des Jahres zeichnete der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger die Initinative der Wuppertaler Polizei "Am Limit lenkt der Zufall", ein Netzwerk zur Steigerung der Verkehrssicherheit von Motorradfahrern, mit dem Landespreis für Innere Sicherheit aus. Jetzt folgte die Praxis.

Gestern nahm der Innenminister an einer Ausfahrt der "Limiter" durch das Bergische Land teil. Denn Kernstück der Initiative sind die sogenannten Verkehrssicherheitstage mit geführten Touren. Jäger hatte sichtlich Freude an der etwas anderen Dienstfahrt. "Es hat mir richtig Spaß gemacht. Ich hoffe, ich bekomme dafür keinen Urlaubstag abgezogen", sagte Jäger, der selbst Motorrad fährt, mit einem Augenzwinkern.

Beim abschließenden Imbiss lobte er noch einmal ausdrücklich die Initiative der Wuppertaler Polizei. "Normalerweise gelten Polizisten bei Motorradfahrern als Spaßbremsen. Doch dies hier ist eine ganz tolle und vorbildliche Aktion", sagte der Innenminister.

Thematisch wurden die Teilnehmer zunächst mit der Darlegung der Unfallursachen, an denen Mottoradfahrer beteiligt sind, eingestimmt. Neben Geschwindigkeit, Missachten der Vorfahrt und falsches Verhalten in der Gruppe gehört auch die schlechte Erkennbarkeit der Motorradfahrer zu den Hauptunfallursachen. Deshalb wurde Jäger, der seinen feinen Anzug gegen schwarze Motorradschutzkleidung getauscht hatte, direkt mit einer neongelben Sicherheitsweste ausgestattet.

Wie sehr sich die Erkennbarkeit erhöht, wurde nicht nur bei der Demonstration beim ersten Halt am Lenhartshammer deutlich, sondern war auch Thema bei einer der Gruppenbesprechungen während der geführten Tour, die etwa 100 Kilometer durchs Bergische Land führte.

Eine Gruppe besteht aus maximal acht Motorrädern. Neben dem Tourguide, der die jeweilige Gruppe anführt und den Weg weist, fährt auch ein Polizist mit, der bei Zwischenstopps bestimmte Situationen thematisiert und bespricht - so auch die Erkennbarkeit. "Ich konnte den Fahrer mit Weste und gelbem Helm viel besser sehen, obwohl dieser weit hinter mir fuhr", sagte beispielsweise Ernst Adam, der Leiter der Direktion Verkehr bei der Wuppertaler Polizei, der ebenfalls mit von der Partie war.

Nach etwa einer Stunde Fahrt über kleine, mittlere und große Straßen stand beim Stopp in Radevormwald ein Sicherheitstraining an, das von Fahr- und Sicherheitstrainer Matthias Marsch geleitet wurde. "Ein Sicherheitstraining ist gerade zum Saisonstart wichtig. Man ist doch ein wenig eingerostet. Durch ein Training bekommt man wieder den Blick für die Technik und ein Gefühl für das Motorrad", betonte der NRW-Innenminister, der die Übungen in Radevormwald meisterte. "Es ist wichtig, den richtigen Umgang mit seinem Motorrad zu üben", meinte Jäger.

Zum Abschluss der Tour wurde dann das "Erste-Hilfe-Wissen" des Innenministers aufgefrischt. Lars Heidmann von der Johanniter Unfallhilfe zeigte erste Maßnahmen am Unfallort, beispielsweise wie ein Helm abgenommen wird oder wie ein am Boden Liegender in die stabile Seitenlage gebracht wird.

Und dafür spielte Ralf Jäger bereitwillig das "Opfer".

(RP)
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