Baseball Alligators fehlt die Durschlagskraft

Solingen · Mit den defensiven Leistungen dürfen die Solinger Baseballer beim 1:0 und 0:4 im Play-off-Viertelfinale zufrieden sein.

 Viel Grund zum Jubel hatte keine der beiden Mannschaften, denn in den ersten beiden Spielen dominierten die Defensiv-Abteilungen beider Teams.

Viel Grund zum Jubel hatte keine der beiden Mannschaften, denn in den ersten beiden Spielen dominierten die Defensiv-Abteilungen beider Teams.

Foto: Stephan Köhlen

Noch ist nichts entschieden in der Viertelfinalserie der Solingen Alligators gegen die Heidenheim Heideköpfe. Die hiesigen Baseballer gewannen das erste Play-off-Spiel am Weyersberg knapp mit 1:0, verloren gestern aber 0:4, so dass die Mannschaft zwei von drei Partien am kommenden Wochenende in Heidenheim gewinnen muss, um zum zwölften Mal in Folge ins Halbfinale einzuziehen. "Es ist schade, dass wir verloren haben, weil wir unsere Chancen hatten", meinte Daniel Sanchez. Der Spanier verwies auf mehrere Situationen, in denen sein Team bei geladenen Bases nur einen Treffer benötigte, um den einen oder anderen Zähler zu markieren. Doch Heidenheims Werfer Wes Roemer blieb gestern stets Sieger.

Besonders stark präsentierte sich der amtierende Deutsche Meister jedoch auch nicht am Weyersberg. Gegen Wayne Ough auf dem Wurfhügel gelang den Heidenheimern wenig. Erst im sechsten Durchgang gerieten die Solinger in Bedrängnis. Timo Trampert berührte den von Sascha Lutz geschlagenen Ball zwar mit dem Handschuh, doch die Kugel fiel auf den Boden, was den Heidenheimer auf die zweite Base brachte. Oughs Arm ließ langsam nach. Gegen Simon Gühring verfehlte er die Strike-Zone vier Mal, so dass Terrell Joyce mit Läufern an der ersten und zweiten Base an den Schlag kam. Der US-Amerikaner fackelte nicht lange und schlug Oughs nächsten Wurf scharf über den Zaun im Centerfield. Der Homerun bedeutete die 3:0-Führung, die die Gäste wenig später noch auf 4:0 ausbauten - und die Solinger Chancen schwanden.

Denn offensiv lief bei den Alligators wenig zusammen. Im vierten Abschnitt verpassten Dustin Hughes und Julian Steinberg gute Chancen. Im achten stand Hughes erneut bei geladenen Bases am Schlag, bekam die Keule aber nicht an den Ball und ging mit einem Strike-out zurück auf die Bank. Das neunte und letzte Inning begann mit zwei Läufern ebenfalls verheißungsvoll, doch Trampert und Luka Wolf schlugen in die letzten Aus der Begegnung.

"Viel ist Heidenheim auch nicht gelungen", meinte Sanchez. Und tatsächlich: Eine dominante Leistung sieht anders aus. Das Spiel kann anders herum ausgehen. So war auch Alligators-Vorsitzender Christian Fried zufrieden mit dem Team: "Die Jungs haben sich in beiden Spielen sehr gut verkauft. Wir sind auf Augenhöhe." Denn defensiv waren die Solinger stark. Auch im ersten Duell gelang am Schlag wenig, aber André Hughes und Juan Pichardo warfen extrem effektiv. Die Heidenheimer hatten zwar vereinzelt einige Möglichkeiten, doch Hughes befreite sich in den ersten sieben Durchgängen mit all seiner Routine. Im achten und neunten Abschnitt behielt Pichardo die Nerven.

So genügte den Gastgebern ein mageres Pünktchen gegen Heidenheims Pitcher Johannes Krumm. Sanchez kam auf Base, Dominik Wulf brachte ihn mit einem Treffer weiter, und Dustin Hughes holte ihn mit einem Schlag durch die Mitte zum 1:0 nach Hause. Insgesamt gelangen den Alligators im gesamten Match nur drei Treffer, doch diese genügten zum Sieg. Im zweiten Spiel waren sechs erfolgreiche Schwünge zu wenig, um einen Punkt zu erzielen. "Ich hatte vor der Serie schon gewusst, dass die bessere Defensive gewinnen wird", meinte Sanchez. "Wir hatten unsere Chancen und werden sie auch in Heidenheim haben."

Den Alligators ist es gelungen, eine der besten Offensiven im deutschen Baseball unter Kontrolle zu halten - auch wenn den Heidenheimern mit Luke Sommer und James McOwen zwei Leistungsträger im Viertelfinale nicht zur Verfügung stehen. Doch ganz ohne offensive Durchschlagskraft wird es nicht gelingen, die Serie zu gewinnen. Erst recht nicht, weil die letzten drei Partien alle auswärts stattfinden. Ein nicht zu unterschätzender Nachteil.

(trd)
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