Volleyball Den Aufstieg aus eigener Kraft schaffen

Solingen · Im Kampf um die Tabellenspitze in der Zweiten Liga müssen die TSG Volleys heute beim Dritten VC Bitterfeld-Wolfen antreten.

 So sprunggewaltig wie in dieser Szene wird Oliver Gies einige Wochen nicht sein: Der Volleys-Akteur hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen.

So sprunggewaltig wie in dieser Szene wird Oliver Gies einige Wochen nicht sein: Der Volleys-Akteur hat sich einen Muskelfaserriss zugezogen.

Foto: Köhlen (Archiv)

Auch wenn die Solingen Volleys am vergangenen Wochenende spielfrei hatten, waren sie am Samstagabend im Volleyball-Fieber. Über den Live-Ticker verfolgte nahezu die komplette Mannschaft die Partie ihres ärgsten Verfolgers SV Lindow-Gransee, der beim Aufsteiger SF Aligse antreten musste. Bei einem Sieg der Gäste wäre die Tabellenführung der Solinger in Gefahr gewesen. Es kam vor mehr als 600 Zuschauern allerdings anders. "Wir haben genüsslich mit angesehen, wie Lindow 2:3 verloren hat", sagt Volleys-Headcoach Bernd Werscheck und freut sich, dass sein Team weiter an der Zweitliga-Spitze steht. "Alle sind jetzt noch motivierter", sagt der Solinger Trainer. "Denn wir können es jetzt aus eigener Kraft schaffen, Meister zu werden."

Aber schon heute um 20 Uhr ist die Tabellenführung erneut in Gefahr. Denn der Gegner VC Bitterfeld-Wolfen ist Dritter und hat nur zwei Punkte weniger auf dem Konto als die Solinger. Bei einem 3:0- oder 3:1-Sieg könnte er sogar an den Volleys vorbeiziehen. "Bei unserem Heimspiel hatten wir die ganz gut im Griff", blickt Werscheck auf die Partie im November zurück. Damals gab es einen 3:0-Erfolg - allerdings mit einem überaus spannenden zweiten Satz, der mit 30:28 gewonnen wurde. "Die haben eine sehr gute Mannschaft. Das wird ein harter Prüfstein. Ich bin gespannt und freue mich drauf", sagt der Coach.

Allerdings gibt es zwei Probleme: Das erste - und kleinere - ist die Tatsache, dass sein Team vor dem Spiel eine etwa 450 Kilometer lange Autofahrt in den Beinen hat. Das sollten die Spieler aber wegstecken. Das zweite - und größere - Problem ist der erneute Ausfall von Kapitän Oliver Gies. Gerade erst von einer Knieverletzung genesen hatte sich der Außenangreifer vor zwei Wochen in Frankfurt einen Muskelfaserriss in der linken Wade zugezogen. "Zur Zeit mache ich jeden zweiten Tag Physio. Man wird sehen, wie schnell es verheilt, aber gegen Bitterfeld reicht es definitiv noch nicht", sagt der Co-Trainer, der sein Team von der Bank aus lautstark anfeuern wird. "Es ist schon schwierig, aber bange ist mir nicht", sagt Werscheck. "Wir haben alles ohne Oli trainiert. Jetzt müssen die anderen in die Bresche springen." Eine Möglichkeit ist, dass Christian Gosmann erneut als Außenangreifer aufläuft und Oliver Schmäschke die Diagonalposition übernimmt. "Ich habe aber auch noch Tim Grozer auf der Bank, der Druck machen kann", sagt der 53-Jährige.

Ansonsten ist der Kader komplett - mit Ausnahme von Alexander Walkenhorst. Nach einem Kurztrainingslager in Berlin mit den Nationalmannschaftskollegen Jonathan Erdmann und Kay Matysik befinden sich der 26-Jährige und sein Teamkollege Stefan Windscheif seit dem 12. Februar auf Fuerteventura. Dort absolviert das Volleys-Duo ein elftägiges Trainingslager mit den polnischen Nationalteams. Auf Facebook posten die Solinger fleißig Erlebnisse von der sonnigen Insel: Fernseh-Aufnahmen für den TV-Sender Sky, abendlicher Nervenkitzel am Pokertisch und per Video sogar den Ausblick vom Balkon auf die Touristen-Animation inklusive Schlagermusik, die aus dem Lautsprechern dröhnt. Am Samstagabend werden sie aber sicher den Liveticker verfolgen und ihren Kollegen im kalten Deutschland die Daumen drücken.

(sbi)
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