Leichtathletik Der Spaß treibt an

Leichtathletik · In seinem letzten Junioren-Jahr hat Thomas Palka zurück zu alter Stärke gefunden – auch wenn der Leichtathlet des Solinger LC ausgerechnet bei den Deutschen Meisterschaften seine schlechtesten Zeiten der Saison verzeichnete.

In seinem letzten Junioren-Jahr hat Thomas Palka zurück zu alter Stärke gefunden — auch wenn der Leichtathlet des Solinger LC ausgerechnet bei den Deutschen Meisterschaften seine schlechtesten Zeiten der Saison verzeichnete.

Es war lange Zeit ruhig gewesen um Thomas Palka. Bis vor drei Jahren war der Leichtathlet des Solinger LC auf den Kurzstrecken immer so schnell unterwegs gewesen, dass er in seiner Altersklasse die Teilnahme an Deutschen Meisterschaften sicher gebucht hatte.

Erst war es eine langwierige Fußverletzung, dann Pfeiffersches Drüsenfieber, was den Kurzstreckler weit zurückgeworfen hat. 2010 versuchte Thomas Palka den Wiedereinstieg. "Der ist mir nur sehr schwer gefallen. An meine Bestleistungen habe ich nicht anknüpfen können."

Den Spaß hat Thomas Palka in dieser Zeit nicht verloren. "Ich habe mich noch nie zum Training quälen müssen, weil ich das alles nicht nur wegen der Leistungen mache", sagt der 21-Jährige. Sechs Mal pro Woche wird im Sommer trainiert — und das nicht nur in der Gruppe auf der Tartanbahn der Herbert-Schade-Sportanlage. Gezwungenermaßen zeitweise aus als Einzelkämpfer.

Nach dem Abitur am Gymnasium Vogelsang hat Thomas Palka in der Lukasklinik eine Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger begonnen. Schichtdienst inklusive.

Auch wenn es an manchen Tagen schwerfällt, steht Thomas Palka zeitig auf, um die beruflich verpassten Übungseinheiten in Eigenregie zu absolvieren. So arbeitet er vormittags die von Trainer Detlef Steigerwald auferlegten Übungen ab. Obwohl der 21-Jährige dadurch nie seinen Rhythmus findet, fand er seinen Weg zurück zu alter Stärke. Prompt schaffte Thomas Palka die Qualifikation für die Deutschen Junioren-Meisterschaften in Bremen. "Über die Zeiten dort reden wir lieber nicht", sagt er und setzt eine Unschuldsmiene auf.

Mit 11,28 Sekunden blieb er über 100 Meter rund drei Zehntel über seiner Saisonbestleistung, Gleiches galt für die 200 Meter. "Das waren meine schlechtesten Zeiten des Jahres", die Palka mit einer reduzierten Vorbereitung begründete. "Zwei Wochen vor der DM habe ich die Gelegenheit genutzt, wohl zum vorerst letzten Mal mit meinen Eltern und meiner Schwester in Urlaub fahren zu können." In der Türkei sei es schwierig gewesen, auf gleichem Niveau zu trainieren wie am heimischen Schaberg.

Seine letzten nationalen Titelkämpfe als Junior wird Thomas Palka nicht nur negativ in Erinnerung behalten. In Bremen gab der Kurzstreckler ein unerwartetes Debüt auf der für ihn ungewohnten Stadionrunde. Nachdem ein Athlet der 4 x 400 Meter-Staffel der StG Solingen/Wuppertal ausgefallen war, fand er sich in dem Quartett plötzlich als Startläufer wieder. "Im Winter bin ich ja längere Läufe gewohnt, um Konditionsausdauer aufzubauen. Trotzdem habe ich nach 300 Metern gemerkt, dass die Strecke länger war als sonst."

Zwei Zehntel haben Thomas Palka gefehlt, um in diesem Jahr auch in der Männer-Klasse bei den Deutschen Meisterschaften starten zu dürfen. "Das möchte ich in der kommenden Saison nachholen." Dass der Solinger keine Chance haben wird, um eine Medaille zu laufen, spiele keine Rolle. "Die sind eben alle etwas schneller." Die besten deutschen Sprinter legen die 100 Meter zurzeit in knapp 10,4 Sekunden zurück. Die sechs Zehntel, die Thomas Palka fehlen, sind Welten.

(RP)
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