Volleyball Perfekter Saisonstart für die Volleys

Solingen · In drei Sätzen besiegt der Zweitligist den FC Schüttorf. Die Neuzugänge Tom Weber und Huib den Boer drücken dem Spiel ihren Stempel auf. Headcoach Bernd Werscheck ist zufrieden, sieht aber auch noch Steigerungspotenzial.

Lautstark wurde Tom Weber von seinen Mitspielern gefeiert, als er zu ihnen zurückkehrte. Unter dem Applaus der etwa 300 Zuschauer in der Halle Wittkulle war der Neuzugang des Zweitligisten Solingen Volleys gerade zum ersten "Mann des Spiels" der Vereinsgeschichte ernannt worden. Stolz präsentierte der ganz in Blau gekleidete Libero die goldene Medaille seinem Team, um nur kurze Zeit später zu sagen: "Es war ein perfekter Einstand. Aber jeder hätte heute diese Auszeichnung verdient gehabt."

Der erste Spieltag der 2. Bundesliga Nord verlief für die Solinger Volleyballer ziemlich optimal. Mit 3:0 (25:18, 25:15, 25:21) wurde der FC Schüttorf quasi aus der Halle gefegt. "Kompliment an die Jungs. Ich bin sehr zufrieden", sagte Headcoach Bernd Werscheck. "Aber wir haben auch noch eine Menge Luft nach oben."

Der 53-Jährige hatte einen Plan - und dieser wurde von seiner Mannschaft perfekt umgesetzt. "Aus einer stabilen Feldabwehr sachlich das Spiel aufziehen", gab er seinen Akteuren als taktische Marschroute mit aufs Feld. Das machten Tom Weber, Huib den Boer, Christian Gosmann, Daniel Wernitz, Oliver Gies, Dirk Pietzonka und Toni Mester auch. Sehr stark in der Annahme präsentierte sich Weber, der mehrere Jahre für den Moerser SC in der Ersten Liga aktiv gewesen war. Auch Huib den Boer, Neuzugang von Generali Haching, spielte seine ganze Erstliga-Erfahrung aus. Ein ums andere Mal setze der Niederländer die Außenangreifer perfekt in Szene - variantenreich und meistens perfekt. Mal flach, mal hoch, mal über Kopf: Vor allem Wernitz, Gosmann und Gies nahmen die Vorlagen in der Regel dankend an und ließen der gegnerischen Abwehr wenig Chancen. Demgegenüber stand der Solinger Block oft goldrichtig.

Nach dem 8:4 hatte der Gastgeber durchgängig vier Punkte Vorsprung, dann zog das Werscheck-Team sogar auf 16:10 davon. Nach einer kurzen schwächeren Phase und dem daraus resultierenden 20:16 wechselte der Trainer erstmals und brachte seinen Sohn Tom-Julius für den Boer. Kurze Zeit später stand es 25:18. Der erste Satz war gewonnen.

Auch in Durchgang zwei - Thomas Stark kam nun für Pietzonka zum Einsatz - ging das muntere Spiel weiter. Weber fischte Bälle vom Boden, Wernitz überragte im Block, Gies setzte knallharte Bälle ins gegnerische Feld. Der spielende Co-Trainer war dabei nicht nur als Vollstrecker gefragt, sondern auch als Sprachrohr. Wenn es mal nicht so rund lief, redete er auf seine Mitspieler ein und brachte wieder Ruhe ins Spiel. So auch beim Stand von 17:14, als der Vorsprung auf drei Punkte geschmolzen war. Doch dann sorgte der eingewechselte Svante Renzelmann mit zwei starken Aufschlägen sowie Gies mit erfolgreichen Offensivaktionen für eine beruhigende 24:15-Führung. Den Schlusspunkt setzte Tom-Julius Werscheck mit einem Ass.

Im dritten und gleichzeitig ausgeglichensten Satz mussten die Volleys zwar erstmals einen Rückstand verkraften (3:4), brachten aber auch diesen Satz letztendlich ungefährdet nach Hause. Den zweiten Matchball verwandelte Pietzonka mit einem harten Schmetterball in die Feldmitte. Anschließend ließen sich alle zu Recht von den Fans feiern - und Tom Weber bekam seinen Sonderapplaus.

(sobi)
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