Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes
EILMELDUNG
Mehrheit im Parlament: Bundestag beschließt umstrittene Reform des Klimaschutzgesetzes

Schach Schachspieler erfüllen die Pflichtaufgabe

Solingen · Die SG Solingen startet mit einem Sieg über Bayern in die Bundesliga, verliert aber wie erwartet gegen Schwäbisch Hall.

Gesprochen wird kaum im Spielsaal der Schachgesellschaft Solingen, die ihren Heimwettkampf der Schach-Bundesliga in der Stadtsparkasse austrägt. Und wenn die Akteure ein paar Worte austauschen müssen, dann nur flüsternd das absolut Nötigste. Die anderen sollen in ihrer Konzentration schließlich nicht gestört werden, während sie in Denkerpose über ihren nächsten Zug grübeln. Von den zwischen den Tischen nahezu lautlos herumwuselnden Zuschauern scheinen sich die Schach-Asse überhaupt nicht beeindrucken zu lassen.

Keine Frage, das Publikum ist fachkundig. Welcher Laie versteht schon, wann ein Schachspieler eine vorteilhafte Stellung hat oder kurz vor der Aufgabe steht? Während SG-Spieler Alexander Naumann gegen Julian Jorczik von Bayern München spielt, ist auf dem Gang zu hören, wie sehenswert die Partie sei. "Es ist ein Vorgang, der unterbewusst passiert", erklärt Markus Ragger, der Spitzenspieler der Schachgesellschaft. "Es ist zu vergleichen mit einem grammatikalisch falschen Satz. Wir wissen sofort, dass etwas nicht stimmt. Es wird dann schwerer zu erklären, um was es sich genau handelt." Die Schach-Grammatik ist den Experten vorbehalten.

Und sie wissen, Naumann ist in schlechter Position. Der Solinger steht kurz davor, seine erste Bundesliga-Partie seit mehr als einem Jahr zu verlieren. Tatsächlich kann er die Partie nicht mehr wenden. Im längsten Duell des Tages verliert er gegen den schwächer eingestuften Jorczik. "Das hat im Gesamtresultat zum Glück keinen Unterschied mehr gemacht", sagte SG-Teamchef Herbert Scheidt. "Wir waren bereits 5:2 vorne." Außer Naumann verlor kein SG-Spieler seine Partie. Neben vier Remis holten Chanda Sandipan, Mads Andersen und Jörg Wegerle die wichtigen Siege, die den 5:3-Auftakterfolg brachten.

Letztere waren es auch, die in der zweiten Begegnung des Wochenendes überragend agierten. Gegen die favorisierte SK Schwäbisch Hall gelangen den Spielern an den Brettern sieben und acht ebenfalls Erfolge. "Mads Andersen hat an seine hervorragende Form des Europacups in Bilbao angeknüpft", lobte Scheidt. Doch es reichte nicht. Die Gäste, die am sechsten Brett stärker besetzt waren als die Solinger am ersten, wurden den Erwartungen gerecht. Großmeister Alexander Naumann unterlag erneut und komplettierte damit ein aus seiner Sicht böses Wochenende. "Er war schon etwas deprimiert", sagte der Teamchef. "Aber so etwas kann passieren. Kein Anlass zur Sorge." Außerdem verloren Florian Handke, Ralf Appel und Chanda Sandipan. Da nutzten die achtbaren Remis von Predag Nikolic und Markus Ragger nichts mehr. "Trotzdem ist ein 3:5 ein achtbares Ergebnis", meinte Scheidt. "Chanda Sandipan hätte die Niederlage vielleicht vermeiden können. Aber auch dann wäre es maximal ein Remis geworden, womit wir im Gesamtergebnis immer noch verloren hätten." So blieb die Kür aus, die Pflicht war erfüllt.

(trd)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort