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Leichtathletik Wie aus dem Nichts

Inga Hundeborn (13) und Berit Scheid (11) laufen derzeit ihren Konkurrentinnen auf den Mittel- und Langstrecken davon. Die Erfolge der beiden Solingerinnen in den vergangenen Monaten sind auch Verbänden und anderen Vereinen nicht verborgen geblieben.

Hohe Ziele hat sich die elfjährige Berit Scheid gesteckt. Nicht weniger als die Teilnahme an internationalen Wettkämpfen sollen es für die Langlaufspezialistin von Bayer Leverkusen sein. Während diese Ziele noch in zeitlich weiter Ferne zu liegen scheinen, hat Inga Hundeborn vom Solinger LC eher Nahziele im Blick. "Ich möchte im kommenden Jahr bei den Westdeutschen Meisterschaften mitlaufen."

In der zurückliegenden Saison durfte die Mittel- und Langstreckenläuferin aus Altersgründen noch nicht starten. Dass die 13-jährige Gymnasiastin überhaupt die Qualifikation für die Titelkämpfe schaffte, war selbst für sie überraschend gewesen. "Ich hätte nie gedacht, dass ich so erfolgreich sein werde", gibt Hundeborn zu, die erst vor zwei Jahren mit der Leichtathletik begann, und dafür das Synchronschwimmen aufgab. Höhepunkt der noch jungen Laufbahn Hundeborns war der Sieg bei den Nordrheinmeisterschaften über 2000 Meter.

"Die Bestenlisten sind zwar noch nicht aktualisiert, aber mit dieser Zeit wird sie in Deutschland ganz weit vorne liegen", stuft ihr Trainer Volker Treppel Hundeborns Leistungsstärke ziemlich hoch ein — die ihr eine Einladung in den Perspektivkader des Leichtathletikverbandes Nordrhein (LVN) einbrachte. Für Berit Scheid liegt bisher keine Einladung zu einem Lehrgang vor, was aber auch daran liegen könnte, dass "sie plötzlich wie aus dem Nichts auf der Bühne aufgetaucht sei", wie Solingens "Mister Leichtathletik" Hans-Joachim Scheer betont. Eine Einladung wird jedenfalls nur eine Frage der Zeit sein, immerhin konnte das Lauftalent bereits eine Reihe von Erfolgen verbuchen.

Neben dem Sieg über 5000 Meter beim Solinger Klingenlauf, zählen dazu Siege beim Leverkusener Halbmarathon, dem Neandertallauf sowie Sengbachtalsperrenlauf. Am vergangenen Wochenende kam nun auch noch der Sieg in der Frauen-Wertung des Müngstener Brückenlaufes hinzu. "Der war viel anstrengender als der Lauf an der Sengbachtalsperre, obwohl er viel kürzer war", meinte Scheid.

Von Worms entdeckt

Scheid fand durch Zufall den Weg zur Leichtathletik. Ihr Bruder stand im Laufteam seiner Schule und nach einem Training fragte der Trainer Klaus Worms, ob Scheid nicht mitmachen wolle. "Er hat mein Lauftalent entdeckt", sagt Scheid rückblickend, die sich darauf hin beim Ohligser TV anmeldete. Doch dort standen andere Disziplinen im Vordergrund, weshalb es nicht lange dauern sollte, dass sie nach Leverkusen wechselte. Aus einem einfachen Grund: "Mein Bruder rudert bei Bayer, da ist es für meine Mutter die gleiche Fahrtrichtung." Doch Scheid erfährt auch große Unterstützung durch die Friederich-Albert-Lange Schule. "Ich bekomme eine Befreiung von den anderen Sport-AGs, wodurch ich mich auf die Leichtathletik konzentrieren kann."

Neben der Stärke auf den längeren Laufdistanzen eint Hundeborn und Scheid das Trainingspensum. Zweimal in der Woche geht es für drei Stunden auf den Platz. Es bleibt beiden also genügend Zeit, auch anderen Hobbys nachzugehen.

(RP)
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