Solingen Stellenangebot unter Vorjahresniveau

Solingen · Die Zahl der Solinger Jobsuchenden ist von Januar auf Februar erneut gestiegen - wenn auch nur geringfügig: 7639 Arbeitslose, 22 mehr als im Vormonat, sind derzeit offiziell gemeldet.

 Der Chef der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal, Martin Klebe, wirbt für mehr Weiterbildung und Qualifizierung in den Unternehmen.

Der Chef der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal, Martin Klebe, wirbt für mehr Weiterbildung und Qualifizierung in den Unternehmen.

Foto: jumo (archiv)

Das entspricht einer Erwerbslosenquote von 9,3 Prozent nach 9,2 Prozent im Januar. Im Vergleich zum Februar vergangenen Jahres wurden gleichwohl 537 Jobsuchende weniger gezählt. Vor Jahresfrist lag die Arbeitslosenquote noch bei 9,9 Prozent.

Von den 7639 Arbeitslosen werden 2241 (plus 30 gegenüber Januar) von der Arbeitsagentur betreut, auf der anderen Seite 5398 (minus acht) vom städtischen Jobcenter.

Trotz guter Konjunktur ist das Stellenangebot der Unternehmen in der Klingenstadt gegenüber Februar 2014 eher bescheiden. 213 neue Arbeitsplätze wurden im Berichtsmonat gemeldet, im Bestand hat die Arbeitsagentur derzeit 584 Jobs. Das sind 93 weniger als im Vorjahr. Seit Beginn des Jahres 2015 wurden den Arbeitsvermittlern an der Kamper Straße in Ohligs 381 Jobs von Unternehmen und Verwaltungen gemeldet - 151 weniger als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

Gesucht werden derzeit insbesondere Verkäufer, Bürofachkräfte, Erzieher, Fachkräfte und Helfer in der Metallbearbeitung, Servicekräfte in der Gastronomie, Fachkräfte für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik, Friseure, Berufskraftfahrer und Medizinische Fachangestellte.

Der Chef der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal, Martin Klebe, sieht im Agenturbezirk mit den Städten Solingen, Wuppertal und Remscheid gleichwohl einen Rückgang der Arbeitslosen, und zwar um 53 auf 30 465 Menschen. Während in Solingen und Remscheid (4931) die Zahlen leicht anstiegen, konnte in Wuppertal (17 895) ein Rückgang von 81 Personen verzeichnet werden. "Damit entwickelt sich unser Arbeitsmarkt trotz des Wintereinbruchs günstiger als in Nordrhein-Westfalen, wo die Arbeitslosigkeit gestiegen ist. Im Bergischen Städtedreieck ist lediglich die Jugendarbeitslosigkeit gestiegen. Dies ist aber ganz üblich im Februar, weil einige Azubis, die ihre Ausbildungen mit der bestandenen Prüfung in diesem Monat beendeten, vorerst nicht übernommen wurden", sagt Klebe.

Er fügt aber hinzu, dass weitaus mehr Menschen im Bergischen Arbeit suchen, als es die Statistik ausweist. Zähle man alle Personen, die im Februar eine Erwerbstätigkeit anstrebten, zu den gesetzlich definierten Arbeitslosen von 30 465 in den drei Städten hinzu, ergebe sich eine "Unterbeschäftigung" von 44 104 Personen. Diese insgesamt 13 639 Personen, die zusätzlich zu den 30 465 Arbeitslosen im Bergischen Städtedreieck in der Statistik der Unterbeschäftigung erfasst sind, teilen sich unterschiedlich auf die drei Städte auf: 10 270 Personen in Wuppertal, 1957 in Solingen und 1411 in Remscheid. Damit hätte das Bergische eine aktuelle Arbeitslosenquote von 13,5 Prozent.

Weiterbildung beziehungsweise die Qualifizierung der Mitarbeiter in den Betrieben - die hält Martin Klebe für wichtig. "Die fachlichen Anforderungen unterliegen einem stetigen Wandel, und die Bedarfe an Qualität und Qualifizierung ändern sich in immer kürzeren Abständen", sagt Klebe. Damit Firmen wettbewerbsfähig bleiben, sei es notwendig, eigenes Personal den sich ändernden Marktanforderungen entsprechend fortzubilden oder Geringqualifizierte zu Fachkräften weiterzubilden. Letzteres beispielsweise über "WeGebAU", so heißt die Abkürzung für "Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Älterer in Unternehmen". Hier könnte nach Ansicht von Klebe noch mehr getan werden, zumal Fördermöglichkeiten durch die Arbeitsagentur 2014 von den Unternehmen nicht ausgeschöpft worden seien: "Ich hoffe sehr, dass die Unternehmer in diesem Jahr unsere Fördermittel stärker nutzen, sich so ihre Fachkräfte sichern und mithelfen, dass diese Fördermittel in unserer Region genutzt werden."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort