Brüggen Elektroauto für Brüggens Hausmeister

Brüggen · Wenn er als Bote der Burggemeinde unterwegs ist, wird Josef Zanders künftig mit dem Elektroauto fahren. Angetrieben wird der Renault Zoe durch Strom aus Wasserkraft von den Gemeindewerken.

Er geht ab "wie Schmitz' Katze", der flotte Flitzer. Denn die Kraftübertragung greift sofort mit dem ersten Gasgeben. Mit dem Renault Zoe wird künftig hauptsächlich Hausmeister Josef Zanders in der Gemeinde unterwegs sein, wenn er im täglichen Botendienst zwischen den Ämtern und der Kommunalverwaltung unterwegs ist. Bei 110 Kilometer pro Stunde (km/h) fährt man eher gemütlich, bei 140 km/h "Zoe" abgeriegelt. Bis Tempo 30 gibt es sogar einen Geräuschgenerator, damit sich kein Fußgänger oder Fahrradfahrer im Ortsverkehr erschreckt, wenn das ansonsten geräuschlose Fahrzeug "plötzlich" auftaucht.

Stolz präsentierte die Burggemeinde ihr neues Elektroauto, das umweltfreundlich mit Strom aus Wasserkraft angetrieben wird. Die Gemeindewerke haben es an die Gemeinde vermietet. Bürgermeister Frank Gellen betont: "Nach dem Klimaschutzprogramm haben wir damit einen ersten Schritt in die Elektromobilität gemacht, einen Schritt in die Zukunft." Für das Elektromobil wurde eine Parkbucht vor der Ladestation auf dem Nikolausplatz in Brüggen eingerichtet. Auch in Bracht gibt es einen neuen Parkplatz für Elektromobile. Etwa 45 Minuten Ladezeit braucht "Zoe", um wieder 200 bis 250 Kilometer weit fahren zu können. Per Navigationssystem könnte man auch außerhalb Brüggens Ladestationen reservieren. Auch die Renault-Vertretung Autohaus Schouren hat eine öffentliche Ladestation für Elektroautos. "Wir werden unsere Ladestationen mit einer Chiperkennung ausrüsten", so Nico Lottmann, Geschäftsführer der Gemeindewerke. Jeder, der irgendwo bei einem Autokauf einen Stromliefervertrag abgeschlossen hat, kann hier sein Elektromobil auftanken. Die Gemeindewerke haben dazu Stromsäulen beim RWE gekauft. Bernd Schouren, Geschäftsführer des Autohauses Schouren, erklärt die Technik des "Zoe": "Die Klimaanlage kann per Fernbedienung eingestellt werden und wird über eine Wärmepumpe gesteuert."

Das Kennzeichen VIE-GB 111 steht für die Gemeinde Brüggen und die drei Ortsteile Brüggen, Bracht und Born. Mit etwa 21 000 Euro ist "Zoe" auch relativ günstig, im Vergleich zu anderen Elektromobilen. Für die Lithium-Ionen-Batterie muss allerdings ein Mietvertrag abgeschlossen werden, der aber auch einen Austausch einer defekten Batterie absichert. Eine ganz normale Autobatterie sorgt für den Komfort im Auto. Per Rekuperation, also der Rückgewinnung der Energie durch einen Bremsvorgang, wird Strom erzeugt.

"Zoe" ist ausgesprochen wartungsarm, alle 30 000 Kilometer ist ein Check für etwa 70 bis 100 Euro für eine Inspektion fällig. Steuer braucht man für ein Elektroauto gar nicht zu bezahlen. Ein Mediasystem im Auto zeigt an, wann wofür die Batterie Strom benötigt. Über eine Art Lernprogramm wird man bei richtigem Verhalten mit grünen Blättern belohnt. Bei der Demonstration auf dem Parkplatz am Kreuzherrenplatz wird aber sehr eindrucksvoll gezeigt, wie flott "Zoe" losfährt.

(RP)
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