Lokalsport Defensive ist Süchtelns Großbaustelle

Viersen · Der ASV liegt in der Fußball-Landesliga als Aufsteiger gut, ist auf Platz sieben das zweitbeste Team aus dem Grenzland. Doch soll das bei den engen Punktabständen so bleiben, muss besser nach hinten gearbeitet werden.

Nach drei Jahren in der Fußball-Bezirksliga ist der ASV Süchteln zurück in der Landesliga und hat bislang deutlich gezeigt, dass er dort auch hingehört. Auch wenn der erste Saisonabschnitt sehr wechselhaft verlief, sind die Süchtelner hinter dem Aufstiegskandidaten Union Nettetal mit 24 Punkten auf Platz sieben der zweitbeste Grenzlandvertreter. Damit liegen sie satte elf Zähler vor dem Stadtrivalen 1. FC Viersen. Aktuell spricht sehr viel dafür, dass die Süchtelner am Ende der Saison den Klassenverbleib feiern können.

Die Voraussetzungen Über die drei Jahre in der Bezirksliga hat sich bei den Süchtelnern ein sehr stabiles Gerüst gebildet. Viele Akteure im Team verfügen schon über Erfahrungen aus höheren Spielklassen. Der im Jahr 2015 gekommene Trainer Heinrich Losing hat die Mannschaft weiterentwickelt. Allerding ging das Team mit dem Handicap in die Saison, dass er mehrere Langzeitverletzten nicht zur Verfügung standen. Drei davon in der Abwehr, was dann durch weitere Ausfälle im Saisonverlauf auch zu heftigen Engpässen führte. Ob Routinier Marc Peters überhaupt noch mal aufläuft, ist fraglich.

So lief's Nach einem ernüchternden Auftakt gegen den 1. FC Mönchengladbach kamen die Süchtelner richtig gut in Tritt. Das hatten sie vor allem ihrer auch im Vergleich zur Vorsaison verbesserten Chancenverwertung zu verdanken. So standen nach sieben Spieltagen und dem Sieg gegen den Titelanwärter SC Kapellen vier Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlage zu Buche. Danach folgte aber ein Einbruch, der von vielen Gegentoren geprägt war. Nur ein Sieg aus neun Spielen ließ die Abstiegszone gefährlich nahe kommen. Zwei Siege zum Jahresende entspannten die Lage dann wieder.

Das war gut Zu Beginn und am Ende des ersten Saisonabschnitts zeigten die Süchtelner, dass sie über viel individuelle Qualität und Offensivpower verfügen und erzielten viele Tore. Am gefährlichsten vor dem gegnerischen Tor war Sturmspitze Nando di Buduo mit neun Treffern. Mittelfeldspieler Karsten Robertz, zu Beginn der Saison aus der Not heraus ab und an auch als Außenverteidiger eingesetzt, bringt es bislang auf sieben Tore. Bemerkenswert sicher auch der Zusammenhalt beim Aufsteiger, der sich in den Schwächephasen nicht von den großen Personalsorgen und auch von den teils deftigen Niederlagen nachhaltig herunterziehen ließ. Trainer Heinrich Losing glaubt an die Qualität in seinem Team und fand auch in der Not Lösungen. Bei den beiden siegreichen Partien gegen Ende des Jahres zog er Ben Plauk aus der A-Jugend hoch, der seine Sache als Innenverteidiger sehr gut machte.

Das war schlecht 41 Gegentore sind definitiv zu viel. So oft musste kein Torwart der Top 13 hinter sich greifen. Insofern war es umso wichtiger, dass die Offensive oft die Kohlen aus dem Feuer holte. An der defensiven Instabilität schien auch Heinrich Losing oft zu verzweifeln, doch die Gründe lagen durch die vielen Ausfälle vor und während der Saison auf der Hand. So laborierte etwa Routinier Martin Banasch die komplette Hinrunde an einer Zehenverletzung und kam nie voll in Schwung. Wanderley Santos Rodriguez verabschiedete im September aus privaten Gründen komplett, Maurice Bock brach sich einen Finger und musste wochenlang pausieren. Losing musste viel experimentieren, so dass sich Spieler auf für sie ungewohnten Positionen wiederfanden oder junge Spieler unter Druck häufiger auf dem Platz standen, als gut für sie war. Hinzu kamen teils haarsträubende individuelle Fehler.

Der Kader Von der Papierform her hätte der ASV-Kader vom Sommer sogar höheren Ansprüchen genügt. Doch durch die zahlreichen Ausfälle wurde es teilweise richtig schwer, eine landesligataugliche Truppe aufzubieten. Jetzt hat in der Winterpause auch noch Abwehrspieler Bojan Adler seine Karriere beendet, und Torwart Kevin Kallen steht aus beruflichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Dafür konnte der ASV Christopher Viertmann von der SG Kaarst verpflichten. Für die Abwehr rückt wohl Youngster Ben Plauk fest nach oben, jedenfalls bestreitet er die Vorbereitung in der Erstvertretung. Ansonsten sollen die Langzeitverletzten Alexander Verlinden, Richard Hormes und Patrick Terporten wieder zur Verfügung stehen und so die Kaderstärke quantitativ wie qualitativ erhöhen.

Die Vorbereitung In der Halle präsentierten sich die Süchtelner sehr spielfreudig, kamen beim Masters sogar bis in Finale, wo sie aber an den bärenstarken Odenkirchener scheiterten. Auf dem Feld ist der ASV erst gestern Abend beim TDFV Viersen eingestiegen (Resultat stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest). Morgen geht's daheim gegen den 1. FC Mönchengladbach weiter. Ernst wird's dann am 4. Februar im Nachholspiel gegen die Gladbacher Erstvertretung.

(RP)
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