Fußball Trainerstuhl bei Union Nettetal wackelt

Nettetal · Nach der Niederlage der Nettetaler in der Landesliga daheim gegen den DSC hörte sich vieles nach einer Trennung von Chiquinho an.

Als Chiquinho zehn Minuten nach der nächsten Niederlage in der Fußball-Landesliga aus der Kabine kam, war dem Trainer von Union Nettetal an den eingefrorenen Gesichtszügen anzusehen, dass ihm das 2:3 (1:1) gegen den Düsseldorfer SC nahe gegangen war. Erneut blieb seine Mannschaft weit unter ihren Möglichkeiten, ließ wieder keinen wirklichen Plan erkennen, wie sie sich aus ihrer misslichen Lage zu befreien gedenkt, und lud den Gegner durch unerklärliche Fehler zum Toreschießen ein.

"Wir machen einfach zu viele Fehler hinten, die gnadenlos bestraft werden. Ob erfahrene oder unerfahrene Spieler, wenn ich schon 1000-mal erklärt habe, was falsch läuft und es ändert sich nichts, dann ist es natürlich schwer, zu gewinnen", sagte Chiquinho. Und als er dann einmal in Fahrt war, leistete er auf die Frage, wie es denn nun weitergehen solle, sogar von sich aus einen Beitrag zum Thema Trainerdiskussion: "Ich habe hier noch bis Ende der Saison einen Vertrag und den Versuche ich, zu 100 Prozent zu erfüllen. Wenn der Verein das anders sieht, muss er das sagen." Auf Nachfrage erklärte Nettetals Sportlicher Leiter Dennis Treker, dass es bislang noch keine Gespräche mit Chiquinho über einen vorzeitigen Abschied geführt worden seien. Gleichwohl äußerte er starkes Missfallen über das gestrige Spiel: "Wir haben desolaten Fußball gespielt, ohne Struktur und ohne Konzept. So können wir noch zehn Wochen weiterspielen und werden nicht gewinnen." Deswegen, so Treker, werde er sich heute mit dem Vorstand zusammensetzen, das gestrige Spiel und die Woche davor analysieren, um dann darüber nachzudenken, wie es weitergehen solle. "Stand heute betreut Chiquinho nächste Woche unsere Mannschaft", sagte Treker abschließend.

Chiquinhos Problem: Außer dem erkennbaren Willen, sich gegen die Abwärtsspirale zu stemmen, lieferte seine Mannschaft auch nicht viele Argumente, die auf eine baldige Besserung schließen lassen. Den ersten Tiefschlag gab es für die entgegen vorheriger Ankündigungen auf einigen Positionen veränderte Union-Elf schon nach sieben Minuten. Nach einer Ecke konnte DSC-Stürmer Shun Terada ungestört am Elfmeterpunkt hochsteigen und wuchtig zum 1:0 einköpfen. Zwar gelang dem auf die Flügel versetzten Engin Ekrem per Strafstoß der Ausgleich (17.), doch auch danach konnten sich die Gastgeber gegen auch nicht überragende Düsseldorfer keine Vorteile erspielen. Beide Teams agierten viel mit langen Bällen, wobei der Japaner Terada den Unterschied ausmachte. Zweimal ließ er die Union-Defensive mit dem gestern zum Abwehrchef erklärten Blerim Rrustemi nach einem Torwartabschlag (54.) und einem Pass aus der Tiefe (71.) ganz alt aussehen und erhöhte auf 3:1. Zwar konnte die Union noch durch den eingewechselten Tobias Gorgs verkürzen (77.), doch die Gäste waren danach bei Kontern einem weiteren Treffer viel näher als die total harmlosen Nettetaler dem Ausgleich.

(RP)
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