Wassenberg Zehn Blockheizkraftwerke für die Stadt

Wassenberg · Die öffentlichen Gebäude der Stadt Wassenberg - Schulen, Großsporthalle, Verwaltung - werden bis Ende Juli energietechnisch umgerüstet. Rechtzeitig vor Beginn des neuen EEG-Gesetzes, so dass die Förderung noch zieht.

 Hausmeister Guido Wienen (re.) beobachtet, wie das kleine Blockheizkraftwerk angeliefert wird. Von links: Mike Hentschel (Firma Jürgen Hohnen), Hermann-Josef Limburg (Stadt Wassenberg), Christian Browatzki (Hohnen).

Hausmeister Guido Wienen (re.) beobachtet, wie das kleine Blockheizkraftwerk angeliefert wird. Von links: Mike Hentschel (Firma Jürgen Hohnen), Hermann-Josef Limburg (Stadt Wassenberg), Christian Browatzki (Hohnen).

Foto: LAASER

Klimaschutz ist jetzt auch ein Thema in Wassenberg. Im Frühjahr hat der Rat beschlossen, einen Förderantrag ans Land zu stellen, der gerade auf den Weg gebracht wurde, wie Hermann-Josef Limburg, Ingenieur in der Stadtverwaltung bestätigte. Aber auch im Vorfeld ist die Stadt aktiv. Es geht um die Optimierung der Energieversorgung der städtischen Bauten - mit den Zielen Einsparung und Nachhaltigkeit.

Um noch von der Förderung des alten - bekanntlich nun geänderten - Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zu profitieren, rüstet Wassenberg bis Ende dieses Monats zehn Stadtgebäude mit Blockheizkraftwerken (BHKW) um: alle Schulen sowie die Großturnhalle an der Bergstraße und das Rathaus. Die Verwaltung rechnet mit Einsparungen von insgesamt 50 000 Euro pro Jahr für alle zehn Anlagen.

Gerade wurde das beinahe handlich-kompakt zu nennende "Kraftwerk" in der Betty-Reis-Gesamtschule angeliefert, drei bis vier Tage rechnet die von der Stadt beauftragte Firma Hohnen GmbH aus Heinsberg für den Einbau der einzelnen Anlagen. Schulleiterin Dr. Karin Hilgers und ihr Stellvertreter Helmut Frohn waren trotz Ferien in die Schule gekommen, um sich zu informieren. "Eine gute Sache", sind beide überzeugt. Und versprachen, das Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit auf lokaler Ebene in den Unterricht einzubauen. Für die heute gut ausgestattete Schule ist das BHKW gleichsam ein Tüpfelchen auf dem "i" kurz vor dem 25 -jährigen Bestehen, das die Schule im nächsten Jahr feiern wird.

Technisches Prinzip des BHKW ist die Kraft-Wärme-Kopplung mit dem Brennstoff Erdgas, was im Vergleich zur herkömmlichen getrennten Erzeugung von Strom und Wärme wesentlich effizienter ist. In Blockheizkraftwerken kann ein Brennstoffnutzungsgrad von bis zu 90 Prozent erreicht werden, während der bei klassischen Technologien meist unter 60 Prozent liegt.

"Damit der Stadt keine Kapitalkosten entstehen, wurde ein Contracting-Vertrag über 15 Jahre mit der Firma Germany Contract, einer Tochter der Stadtwerke Neuss, geschlossen", erläutert Fachbereichsleiter Manfred Sieg, zuständig fürs Gebäudemanagement der Stadt. Der Vertrag garantiere Einsparpotenzial, sagt Sieg.

Sieg und Limburg berichteten auch über gute Erfahrungen von Kommunen, allen voran der Stadt Aachen - bei der sich die Wassenberger speziell kundig machten - mit dem Leasing-Vertragspartner aus Neuss. Seit 2008 hätten neun BHKW-Anlagen in Aachen die angestrebten Einsparungsziele teils sogar überschritten.

(RP)
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