Wermelskirchen Der Wohnungsmarkt wird für Flüchtlinge immer enger

Wermelskirchen · Die Situation der Unterbringung von Flüchtlingen hat sich in Wermelskirchen entspannt - auf den ersten Blick. Zwar sind die Unterkünfte derzeit mit 322 Menschen belegt, maximal könnten dort 416 Menschen leben, zeigte Tanja Dehnen, Amtsleiterin für Soziales und Inklusion, in der Sitzung des Sozialausschusses auf. Doch fallen 39 der 94 freien Plätze weg, wenn die Baumaßnahmen am Loches-Platz beginnen. Außerdem werde es auf dem Wohnungsmarkt zunehmend eng, erläuterte Ausschussmitglied Brigitte Krips (CDU) in ihrem Bericht über die Aktivitäten des Waschcafés. Dieses wird von den Ehrenamtlichen der Initiative "Willkommen in Wermelskirchen" betrieben, die sich in vielfältiger Weise um die Neuankömmlinge kümmern, sie begleiten, unterstützen und Kontakte vermitteln.

Die Situation der Unterbringung von Flüchtlingen hat sich in Wermelskirchen entspannt - auf den ersten Blick.

Zwar sind die Unterkünfte derzeit mit 322 Menschen belegt, maximal könnten dort 416 Menschen leben, zeigte Tanja Dehnen, Amtsleiterin für Soziales und Inklusion, in der Sitzung des Sozialausschusses auf. Doch fallen 39 der 94 freien Plätze weg, wenn die Baumaßnahmen am Loches-Platz beginnen. Außerdem werde es auf dem Wohnungsmarkt zunehmend eng, erläuterte Ausschussmitglied Brigitte Krips (CDU) in ihrem Bericht über die Aktivitäten des Waschcafés. Dieses wird von den Ehrenamtlichen der Initiative "Willkommen in Wermelskirchen" betrieben, die sich in vielfältiger Weise um die Neuankömmlinge kümmern, sie begleitet, unterstützt und Kontakte vermittelt.

"Wir beraten bei der Suche nach privatem Wohnraum, aber hier stoßen wir an unsere Grenzen", berichtete Krips. Der Wohnungsmarkt sei genau in den Segmenten sehr eng geworden, die für Flüchtlinge in Frage kommen: bezahlbare Wohnungen für Einzelpersonen einerseits und für größere Familien ab vier Personen andererseits. "Wir suchen dringend Wohnungen für anerkannte Flüchtlinge. Über zehn haben wir auf der Warteliste." Teilweise lebten Eltern mit ihren Kindern sehr beengt, was belastend sei. Es sei daher wichtig, dass die geplante Bauprojekte angestoßen werden.

Die Initiative helfe nicht nur beim Erstkontakt und den Schritten aus der Unterkunft in die Selbstständigkeit in den "eigenen" vier Wänden. "Wir bleiben auch Ansprechpartner für die Vermieter", betonte Krips. Ob die Stadt neue Wohnungen anmiete, hakte sie nach. Die Vermittlung in Wohnungen werde schwieriger, räumte Dehnen ein. Hinzu komme, dass 2019 die Unterbringung von Flüchtlingen in der alten Polizeiwache entfalle. Und wenn die anerkannten Flüchtlinge nicht in eine Mietwohnung wechseln können, wird der Raum in den Unterkünften knapp.

Im vergangenen Jahr gab es 194 Erstzuweisungen von Flüchtlingen, dieses Jahr bisher 29. Die meisten stammen aus dem Iran und aus Syrien. Das Aufnahme-Soll hat die Stadt noch nicht erreicht. Bei Flüchtlingen im Asylverfahren liegt die Quote bei 81,47 Prozent, bei den Flüchtlingen mit Bleiberecht bei 85,47 Prozent. Zugewiesen werden kann, bis die Quote zu 100 Prozent erreicht ist.

Neben der Hilfe bei der Wohnungssuche leistet der Verein "Willkommen in Wermelskirchen" viel, um den Flüchtlingen ein Ankommen in einem für sie fremden Land und mit fremder Kultur zu erleichtern. Im Waschcafé können sie andocken, "niederschwellig", wie es im Fachjargon heißt. "Es ist ein Ort der Begegnung, ein Treffpunkt, an dem sich die Menschen verabreden können", erläuterte Brigitte Krips. Wie sich Menschen früher an Waschplätzen trafen und klönten, so ist das Waschcafé ein Platz, wo die Nutzer während der Wartezeit ins Gespräch kommen. Gleichzeitig finden sie dort Kreativ-, Bildungs-, Beratungs- und Unterstützungsangebote von rund 16 Ehrenamtlichen - nicht zuletzt, um einen Ausbildungs- und Arbeitsplatz zu finden: Potenzialanalysen, Begleitung zu Bewerbungsgesprächen, Suche nach Ausbildungsplätzen oder Vermittlung zu Firmen. Krips: "Über 20 junge Menschen haben wir in Ausbildung gebracht." Neu sei eine Kooperation mit einem Bildungsträger, der Menschen auf einen Beruf in der Pflege vorbereitet. "Gut wäre eine Vernetzung der Beteiligten, um effizient arbeiten zu können und ein gemeinsames Integrationskonzept zu erarbeiten", sagte Krips.

(pd)
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