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Wermelskirchen In den Sportvereinen herrscht Krisenstimmung

Wermelskirchen · Die betroffenen Vereine müssen wegen der Hallensperrungen kurzfristig umplanen. Alternativen sind nicht in Sicht.

Die Stimmung bei den heimischen Sportvereinen ist auf dem Tiefpunkt. "Ich setze für die nächste Woche eine Krisensitzung an", sagte gestern Jürgen Weiher, Vorsitzender des Stadtsportverbandes. "Ich habe Angst, dass der Sport kaputt geht." Es müssten andere Möglichkeiten geschaffen werden, um dieser Hallensperrung zu begegnen.

Matthias Ueberholz (HCW/JHC) meinte nur: "Das ist für den Sport katastrophal." Er wisse seit zweieinhalb Stunden davon, sagte er gestern Mittag. Den Sportlern stehe derzeit keine geeignete Halle in Wermelskirchen zur Verfügung. "Ich bete zum lieben Gott, dass die Schwanen- und Gymnasiumhalle nach den Ferien wieder frei werden." Wenn der Zustand mit gesperrten Hallen für Flüchtlinge anhalte, könnte es passieren, dass "komplette Sportarten eingestellt" werden müssten. "Wir haben im Handball 100 Aktive im Senioren- und 200 Kinder im Jugendbereich. Wir sprechen von etwa 130 Sportlern im Badmintonbereich. Auch im Volleyball sind viele Sportler von der Belegung der Schubert- und Pestalozzihalle durch Flüchtlinge betroffen." Dazu kämen etwa 70 aktive Handballer des TuS.

Schlecht ist die Stimmung auch beim TuS. "Wir müssen wohl zusammenrücken", sagte Norbert Galonska. Vielleicht gebe es ja den großen Handballklub. Er wolle in Hilgen anfragen, ob Wermelskirchener Teams dorthin ausweichen könnten. "Auf jeden Fall sind in den noch verbliebenen Hallen die Trainingszeiten von 21.30 Uhr Schlusszeit auf 24 Uhr verlängert worden."

Beim Ski-Club sind die Trainingsstunden mittlerweile auf weniger als ein Drittel zusammengeschrumpft, berichtet Vorsitzender Markus Reichwein. "Das geht an die Substanz der Vereine." Beim Ski-Club seien vor allem die etwa 130 Badmintonspieler betroffen: "Die gesamte Abteilung hat zurzeit keine Möglichkeit mehr, ihren Sport auszuüben." Wie es nun weitergeht, müsse man abwarten: "Ich sehe aktuell in Wermelskirchen keine Alternativen", sagte Reichwein.

Bei Tura Pohlhausen sind ein E- und D-Jugendteam von der Sperrung der Hallen an der Schubertstraße betroffen. "Ich habe die Befürchtung, dass die Stimmung irgendwann kippen wird", sagte Walter Böse. Wohin die beiden Mannschaften ausweichen können, weiß er nicht. Böse: "Die Entwicklung ist nicht gut. Ich befürchte, dass Wermelskirchen irgendwann sportmäßig zu einem weißen Fleck wird."

Der SV 09/35 nutzt die Schuberthalle drei Stunden pro Woche fürs Badminton. "Badminton ist problematisch, weil man es nicht in jeder Halle spielen kann. Wir müssen uns jetzt erst einmal sortieren. Zurzeit weiß ich noch nicht, wie es weitergeht", sagte Kirsten Buchner.

(tei.-/ser)
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