Wermelskirchen Riesenspaß mit René Steinberg

Wermelskirchen · Mit seinem Programm "Gebt dem Unsinn ein Kommando" kam er gut an.

Das Make-up einer Besucherin war völlig zerlaufen. "Ich habe Tränen gelacht", sagte sie und verschwand, um sich wieder herzurichten. "Mit tut alles weh", sagte ein anderer Besucher und zeigte auf seinen Bauch. Der Titel ist Programm: "Gebt dem Unsinn das Kommando." René Steinberg brachte den alltäglichen Unsinn auf den Punkt.

Steinberg startete 1998 bei Antenne Ruhr, arbeite als freier Texter und Autor unter anderem für die Harald-Schmidt-Show. Dann wechselte er zu SWR und aktuell ist er im WDR mit Comedy-Serien zu hören. Mit Radiokollegin Maria Grund-Scholer ist er regelmäßig auf Tour.

Sein Auftritt in der Katt begann in Form einer großen Samstagabend-Fernsehshow, unterlegt mit Playback, und sogar das Steppen der Schuhe kam vom Band und wurde dadurch erst richtig komisch. Und auch die Einspieler von Radio-Versprechern durften nicht fehlen. Ob der "IFO-Geschlechtsklima-Index" oder die "4,22 Millionen Arbeitsläuse". Garniert mit der wunderbaren Wettervorhersage "Bevölkerungsrückgang und weiterhin kühl" und der aktuellen Uhrzeit von "9 Uhr 63". Und bei einem langgezogenen, nasalen "Neeee", mit der Stimme des ehemaligen Kanzleramtschefs Ronald Profalla, war das Publikum kaum noch zu halten. "Wer zu spät kommt, den bezahlt das Leben" - das ist gelebte Comedy von Kanzlerin Angelika Merkel und auch von Steinberg kaum zu toppen.

Ganz toll ist seine Idee für neue Tatort-Kommissare. Herbert Grönemeyer, Till Schweiger und Udo Lindenberg bilden ein neues Team. "Heute arbeiten wir ja alle intim, also im Team." Er parodierte sie ganz wunderbar. Keiner verstand, was er sagte und alle hatten Spaß. Das Ganze nennt sich dann: "Friedhof der Nuscheltiere."

Die Sprache mit all ihren Auswüchsen und Verdrehungen, das ist das Ding von Steinberg. Aus einem Imbiss entsteht ein "Glutamat-Palast" und ein feiner Männerbauch wird zum "Feinkostgewölbe". Ein herrlicher Spaß. Vorher ein Kölsch, in der Pause Kölsch, danach noch einmal und dazwischen der Steinberg. So lässt sich der Unsinn des alltäglichen Lebens gut aushalten. Wenn sich dieser Abend herumspricht, wird der nächste Auftritt von Steinberg in Wermelskirchen sicher in der großen Halle der Katt stattfinden müssen.

(wsb)
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