Wermelskirchen Viele offene Fragen zum Hallenbad-Neubau

Wermelskirchen · Entsteht ein neues Bad im Eifgen oder doch bei Rhombus? Die WNKUWG fordert, die Bauprojekte Bad, Kunstrasen und Sekundarschule aufeinander abzustimmen. SPD besichtigt neues Bad in Wiehl.

Wermelskirchen: Viele offene Fragen zum Hallenbad-Neubau
Foto: Hertgen Nico

Die Pläne eines Investors, ein Hallenbad, Hotel und eine Parkpalette auf dem Rhombus-Gelände an der Dellmannstraße zu bauen (BM berichtete), bringt neue Akzente in die politische Diskussion über einen Bad-Standort. Die WNKUWG-Fraktion fordert, die Großprojekte Kunstrasenplatz, Hallenbad und Sekundarschule in einem Zusammenhang zu betrachten - räumlich, zeitlich und vor allem logisch. "Es müssen die richtigen Fragen in der richtigen Reihenfolge gestellt werden, weil die Antwort zu Frage weitere Fragen beeinflusst", begründet Walter Thiel, sportpolitischer Sprecher der Fraktion.

Er will von der Verwaltung wissen, ob sichergestellt ist, dass der Rasenplatz im Eifgen tatsächlich in Kunstrasen umgewandelt werden kann. Über Jahrzehnte sei dies nämlich von Stadtverwaltung, Gutachtern und Anbietern stets mit dem Hinweis auf den Untergrund, die Feuchtigkeit, die Beschattung und den Laubeintrag verneint worden. Thiel: "Ist dies heute mit sich weiterentwickelnder Technik nunmehr doch möglich?"

Zudem soll geklärt werden, ob der Ascheplatz im Eifgen für den Neubau eines Hallenbades ideal sei. Denn dieser Standort sei von der Verwaltung jahrelang mit dem Hinweis auf eine ungünstige energetische Lage ausgeschlossen worden. Zudem regt Thiel an, zu prüfen, ob auf der Fläche zwischen Neuschäferhöhe, Schillerstraße, Königstraße und Krankenhaus die Sekundarschule und das Hallenbad errichtet werden könnten. "Schule, Hallenbad und Krankenhaus könnten an dieser Stelle wertvolle Synergieeffekte schaffen", meint er. Auch die Investorenpläne für ein Bad bei Rhombus greift die WNKUWG auf. Thiel will wissen, ob sich die Verwaltung informiert habe, wie hoch die Kosten für ein langfristiges Mieten eines Hallenbades sowie von Dauerparkplätzen sein könnten?

Unterdessen hat die SPD-Fraktion das neu gebaute Hallenbad der Stadt Wiehl besichtigt und Gespräche mit den Verwaltungsmitarbeitern geführt. Im Beisein von Bürgermeister und Kämmerer informierten sich die Sozialdemokraten über den Entscheidungs-, Planungs- und Bauprozess, sagt Jochen Bilstein. Dazu gehörten auch detaillierte Aussagen zur Fremdvergabe von Leistungen zur Entlastung der Fachverwaltung. Die Verantwortlichen aus Wiehl gaben den Hinweis, vor Entscheidungen über Ausstattung und Umfang eines Bades möglichst viele vergleichbare Neubauten zu besichtigen sowie eine genaue Analyse der Nutzergruppen und Bedürfnisse vorzunehmen. Auf großes Interesse der Wermelskirchener stieß das Thema Baukosten. Das Budget von 13,4 Millionen Euro brutto (davon acht Millionen reine Baukosten) für das Bad in Wiehl werde laut Bilstein "nur um rund 500.000 Euro überschritten". Das Hallenbad in Wiehl verfügt über ein 25-Meter-Becken mit fünf Bahnen, ein Mehrzweckbecken mit Hubboden, eine Wasserlandschaft für Kinder und eine 60-Meter-Rutsche. Im Außenbereich gibt's ein Becken mit Sprungturm, ein Solebecken sowie einen Liegebereich.

Eine endgültige politische Entscheidung über den Bad-Neubau in Wermelskirchen soll laut Aussage des Bürgermeisters im Juli fallen.

(ser)
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