Wermelskirchen "WK" als Kfz-Kennzeichen?

Wermelskirchen · Geht es nach Bundesverkehrsminister Ramsauer, dann sollen auch kreisangehörige Kommunen bald ihre Kfz-Kennzeichen selbst bestimmen können. Eric Weik würde "WE" favorisieren – für sein Kennzeichen "WE-IK".

 Ist das die Zukunft? BM-Fotograf Hans Dörner hat schon mal eine mögliche Kennzeichen-Variante angeschraubt.

Ist das die Zukunft? BM-Fotograf Hans Dörner hat schon mal eine mögliche Kennzeichen-Variante angeschraubt.

Foto: Dörner, Hans

Geht es nach Bundesverkehrsminister Ramsauer, dann sollen auch kreisangehörige Kommunen bald ihre Kfz-Kennzeichen selbst bestimmen können. Eric Weik würde "WE" favorisieren — für sein Kennzeichen "WE-IK".

Das Bundesverkehrsministerium plant, die Kfz-Kennzeichen komplett freizugeben. Damit wäre die Wiedereinführung von Altkennzeichen möglich, völlig neue Kombinationen könnten entstehen. Besonders die Bürger von Städten, die im Zuge der Gemeindereform ihre "persönlichen" Kennzeichen verloren haben, freuen sich bereits sehr auf diese neue Regelung. Beispiel Wattenscheid mit der beliebten Kombination "WAT-IS".

Wermelskirchen hatte noch nie ein eigenes Kennzeichen — und es ist wohl auch kein großes Thema. "Die Identifikation mit ,GL' ist gleich null", sagt Bürgermeister Eric Weik. Und auch das alte OP-Zeichen hatte mit Wermelskirchen nichts zu tun. "Wenn das im September im Bundestag landet und dann noch durch den Bundesrat muss, haben wir ja noch Zeit", berichtet Weik. Sollte das Gesetz durchkommen, hätte er Spaß an dem Kennzeichen WE. Dann könnte er nämlich die Kombination "WE-IK" bilden. Doch daraus wird leider nichts: WE ist schon vergeben für die Stadt Weimar.

Natürlich gibt es größere und dringendere Probleme als Kfz-Kennzeichen. Doch die Kennzeichen sind ein "persönliches Bedürfnis", sagt Sandra Neußer von der Kfz-Zulassungsstelle des Kreises an der Viktoriastraße. Fast alle Kennzeichen, die ausgegeben werden, tragen bestimmte Buchstaben und Zahlenkombinationen. Auch der Aufpreis von 10,20 Euro (mit Reservierung 12,80 Euro) wird ohne Murren bezahlt. "Die Probleme von Verkehrsminister Ramsauer möchte ich haben", sagt Neußer. "Gerade hat er das neue Wechselkennzeichen an die Wand gefahren, und schon kommt die nächste Idee."

Einwände und Bedenken kommen vonseiten der Polizei. Eine Zuordnung würde mit neuen Kennzeichen deutlich schwieriger. Rainer Wendt, Chef der Polizeigewerkschaft: "Wer Lokalpatriotismus zu seinem Kuhdorf zeigen will, soll das über einen Aufkleber am Kofferraum tun." Schwer nachvollziehbar, denn mit dem OP- oder dem heutigen GL-Zeichen kann auch niemand sofort erkennen, ob das Fahrzeug aus Wermelskirchen stammt. Und da die Überprüfung ohnehin über einen Computer läuft, dürfte eine Identifizierung wohl kein Problem darstellen.

In der Lokalpolitik ist die geplante Neuregelung kein Thema. Das zeigt eine Umfrage der BM. Norbert Kellner (WNKUWG): "Mein Herz sagt Ja, der Verstand muss noch überlegen." Werner Allendorf (CDU): "OP wäre schön. Da war der Bezug größer als bei GL." Jochen Bilstein (SPD): "Nein, ich kann damit nichts anfangen. Ich kann mit GL gut leben." Und Friedel Burghoff (BüFo) sagt: "Ganz ehrlich, ich habe mich noch nicht damit beschäftigt."

(wsb)
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