Wesel Intensive Gespräche über Kies und Hochwasserschutz

Wesel · Politik, Verwaltung und Vereine kamen zusammen.

Hochwasserschutz am Niederrhein sollte mit Nachdruck vorangetrieben werden, Synergieeffekte zwischen Kiesgewinnung und Hochwasserschutz müssen besser genutzt werden - das sind der wichtige Ergebnisse der Veranstaltung "Kies im Dialog - Chancen für den Hochwasserschutz in Wesel". 70 Vertreter aus Kommunal- und Landespolitik, Verwaltung, Deichverbänden, Bürgervereinen, Naturschutz und Unternehmen nahmen an der Veranstaltung des von der Kiesindustrie gebildeten Initiativkreises Zukunft Niederrhein teil. Darunter auch der umweltpolitische Sprecher der SPD-Fraktion im Landtag, Norbert Meesters (Wesel), der den Eröffnungsvortrag hielt.

Ziel war es, Potenziale einer Zusammenarbeit von Hochwasserschutz-Beauftragten, Politik und Kiesunternehmen zu identifizieren. In der Diskussion wurde deutlich, dass sich die Teilnehmer einen engeren Austausch der Akteure wünschen. "Wir müssen das Denk- und Sprechverbot zwischen den verschiedenen Gruppen aufheben und ergebnisoffen diskutieren", forderte Michael Hüging-Holemans, Koordinator des Initiativkreises. Dieser Forderung stimmten zahlreiche Teilnehmer zu. Zudem waren sich die meisten Teilnehmer einig, dass Kiesgewinnung im Rahmen von Hochwasserschutzvorhaben eine nachhaltige Rohstoffpolitik unterstützt. Denn bei vielen Schutzmaßnahmen werde der Rohstoff zwangsläufig bewegt. Eine Verknüpfung von Hochwasserschutz und Kiesgewinnung könnte gesellschaftlichen und ökonomischen Mehrwert schaffen. Eine Genehmigung für solche Kooperationsprojekte zu bekommen, sei schwierig.

Meesters betonte, dass die Unternehmen der Kiesindustrie am Niederrhein wichtige Akteure und Partner bei der Schaffung eines funktionierenden Hochwasserschutzes seien. Sie leisteten mit dem nötigen Know-how einen wichtigen Beitrag. Auch Diplom-Ingenieur Bernd Isselhorst, der lange bei der Bezirksregierung Düsseldorf für die Genehmigung von Hochwasserschutzmaßnahmen zuständig war, machte die Synergieeffekte zwischen Hochwasserschutz und Kiesgewinnung anhand zahlreicher Beispiele deutlich. Wie Kiesgewinnung, Hochwasser- und Naturschutz in Einklang gebracht werden können, erläuterte Ingenieur Edwin Geraeds von Grontmij Nederland B.V. am Beispiel der Zandmaas in den Niederlanden.

(RP)
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