Hamminkeln Romanski kritisiert Sicherheitskonzept für Betuwe

Hamminkeln · Die Bahn will am Donnerstag Überzeugungsarbeit leisten, um Hamminkelner Skepsis zu beruhigen.

 Bernd Romanski reicht das Sicherheitskonzept nicht.

Bernd Romanski reicht das Sicherheitskonzept nicht.

Foto: dpa

Hamminkelns Bürgermeister Bernd Romanski bleibt bei seiner Kritik am Sicherheitskonzept der Bahn für die Betuwelinie. Anders als seine Amtskollegen entlang der Strecke hält er nichts vom Jubel, den kürzlich die Minister Hendricks und Groschek sowie Bahnvorstand Pofalla verbreiteten. Als für Hamminkeln "nicht ausreichend" bezeichnete Romanski das vorgestellt Ergebnis. Er wundert sich, dass auch die Feuerwehren den verkündeten Verbesserungen zugestimmt haben, die aus Romanskis Sicht weit von dem entfernt sind, was die Wehrchefs ursprünglich gefordert hatten. Ob der Bürgermeister seine Meinung ändert, wird sich am Donnerstag erweisen. Dann werden die Infrastrukturexperten der Bahn, verstärkt durch die Feuerwehr, in einem internen Termin erklären, wie sie die Fortschritte und die Forderungen Hamminkelns überein bringen wollen. Hamminkeln bleibt sich damit seinem Ruf als widerständiges "kleines gallisches Dorf" aus der niederrheinischen Provinz treu.

Klare Worte zu diesem Thema gab es von Romanski bei der Einweihung der neuen Feuerwehrfahrzeuge des Brüner Löschzugs (Seite C 3). Viel zu lange würde es dauern, bis im Ernstfall die Hamminkelner Feuerwehren am Einsatzort Hilfe leisten könnten, falls es auf der Bahnlinie zu einem schweren Unfall kommt, so Romanski.

Zwar wurden die Sicherheitsinvestitionen von 40 auf 50 Millionen Euro aufgestockt, worauf im Gegenzug die meisten Wehren der Stationierung von sogenannten HFS-Fahrzeugen zustimmten. Die sind, vereinfacht ausgedrückt, rollende Großpumpen, die von bestimmten Wasserstellen Löschwasser an mögliche Unfallstellen drücken sollen. 6000 Liter pro Minute sollen innerhalb von wenigen Minuten am Einsatzort eintreffen und das mittels zu verlegenden Rohren respektive Schläuchen sogar über vier Kilometer Strecke.

60 bis 90 Minuten könne das dauern, ist Romanski bisher bekannt. "Im Ernstfall kann die Katastrophe schon passiert sein", sagt der Bürgermeister. Nicht dargestellt ist bisher auch, wie die Einsätze bei einer massiven Havarie organisiert werden sollen. Also Stoff genug für den Überzeugungstermin am Donnerstag.

(RP)
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