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Wesel Wegen Mindestlohn: Taxifahren wird 2015 teuer

Wesel · Es gibt Jahre, auf die sich der Weseler Taxi-Unternehmer Ralf Tekath schon deutlich mehr gefreut hat als auf 2015. Denn zum 1. Februar wird das Taxifahren teurer. Der Grundpreis steigt um 0,80 Euro auf 3,60.

Pro Kilometer müssen Kunden tagsüber 1,90 Euro und nachts 2,10 Euro bezahlen, statt bislang noch 1,45 beziehungsweise 1,65 Euro.

"Das wird zweifelsohne kein leichtes Jahr", stellt Tekath vergleichsweise nüchtern fest. Denn zu lamentieren ist nicht seine Art. "Mal sehen, was da kommt." Der Chef von 50 festangestellten Fahrern und 80 Aushilfen geht aber davon aus, dass die Firma mit Sitz an der Rheinbabenstraße in Wesel vor allen in den ersten Monaten mit Umsatzeinbußen zurechtkommen wird.

Die Erhöhung der Taxitarife hat hauptsächlich mit der Einführung des Mindestlohns auf 8,50 Euro zu tun, allerdings auch mit steigenden Allgemeinkosten. Bei Tekath verdient ein festangestellter Fahrer bereits jetzt schon fast den Mindestlohn. Tekath überlegt natürlich, wo überall im Unternehmen Kosten eingespart werden können. Denn man könne jeden Euro schließlich nur einmal ausgeben. Im Gespräch mit der RP ist es ihm wichtig, zu betonen, dass seine Mitarbeiter im Schülerverkehr schon lange mehr als 8,50 Euro verdienen.

Was ihn jedoch eine wenig verärgert ist die Tatsache, dass die Fachvereinigung Personenverkehr Nordrhein schon länger versucht hat, im Vorfeld der Anhebung des Mindestlohnes den Tarif stufenweise zu erhöhen. Doch habe der Kreistag dies verhindert. "Weil jetzt beides auf einmal kommt, führt das zu einem großen Preissprung bei den Taxitarifen", meint er.

Neben den Sorgen um die die steigenden Preise bereitet Tekath das Thema "Uber" große Sorge. Der App-Anbieter, der seine Dienste vor allem in Großstädten anbietet, wird in Zukunft auf regionale Märkte vordringen. "Wenn im Ausland nicht gegen Uber gearbeitet wird, ist es nur noch eine Frage der Zeit, wie lange sich Deutschland dagegen wehren kann."

(RP)
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