Stadt Willich Sportliche junge Menschen sollen den Trainer in sich entdecken

Stadt Willich · "Sicherlich hat sich das Freizeitverhalten der Kinder geändert und es scheiden vor allem wegen ihres Alters immer mehr Übungsleiter aus, aber das Jammern bringt uns nicht weiter, wir müssen selbst Initiativen ergreifen", sagte Thomas Rips, kurz bevor sein Judoka-Workshop losging. Er vertritt die Fachschaft Judo beim Kreissportbund. Ein Anfang scheint gemacht.

Es war ein Pilotprojekt im Sport- und Freizeitzentrum in Willich. Zum Leitthema "Entdecke den Trainer in dir" konnten sich junge Menschen ab 13 Jahre über Möglichkeiten informieren, in den Vereinen selbst einmal Aufgaben als Gruppenhelfer oder Übungsleiter zu übernehmen.

Und etwa sechs Stunden später waren zwei Mitarbeiter des veranstaltenden Kreissportbundes, Geschäftsführerin Klaudia Schleuter und Sportwissenschaftler Gregor Krolewski, mit dieser Premiere zufrieden. Insgesamt machten nämlich 80 Jugendliche mit. Sie kamen unter anderem aus Willich, Tönisvorst, Viersen und Breyell.

Natürlich hatten im Vorfeld die Vereine erst einmal in den eigenen Reihen Reklame für das Mittun gemacht. "Ich bin jetzt schon der Assistent des Trainers und will im nächsten Jahr meinen Schein machen", sagte zum Beispiel der Willicher Judosportler Christopher Pradel (17), der sich den Workshop Kraft- und Fitnesstraining ausgesucht hatte. Trainer Ingo Breuer erklärte unter anderem die richtige Körperhaltung und die optimale Atemtechnik an den Geräten. Kurz zuvor hatte ebenfalls in der kleinen Turnhalle des DJK/VfL Willich die erfolgreiche Tänzerin und Trainerin Evelyn Krosta mit einer Gruppe getanzt. Soeben kamen sechs Schüler der Anrather Hauptschule dazu. "Ich möchte später mal eine Jugendmannschaft trainieren", meinte Memis Kivanc (16).

Insgesamt gab es 14 Workshops. So spielten unter fachmännischer Anleitung von Katja van Steenwijk (ATK Anrath) unter anderem Davin Kohze und Jonas Engels (14) Tischtennis, andere Badminton, Basketball oder Handball. Es ging aber nicht nur sportlich zu. Fritz Kreuer (DLRG) sprach über Erste Hilfe, Roland Schrödter vom Landessportbund über die Aufsichtspflicht, über Schadenersatz, Versicherungen und Vergütungen. Ferner informierte die AOK über die richtige Ernährung, machte außerdem Körperfettmessungen Klaudia Schleuter nannte einige der Möglichkeiten. So wird in der ersten Stufe für 13- bis 17-Jährige eine 70-stündige Ausbildung als Gruppenhelfer angeboten. Wenn man mindestens 18 Jahre alt ist, kann man mit verschiedenen Modulen den Übungsleiter C-Schein machen. Insgesamt braucht man für diesen ersten Trainerschein 120 Stunden. Unter www.sportangebote-viersen.de bekommt man dazu nähere Informationen. Mit dabei waren die Vorsitzende des Kreissportbundes und ihre Stellvertreterin, Angelika Feller und Barbara Janke. Feller kann sich vorstellen, sich selbst sportlich fortzubilden: "Vielleicht im Crossboccia oder Crossboule."

(wsc)
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