Stadt Willich Tierschutz für Willich: Stadt hat kein Geld, will aber helfen

Stadt Willich · Egal, ob bei der Kastration und Pflege von Wildkatzen oder bei der Suche nach vermissten Haustieren oder nach tierischen "Pflegestellen": Seit 1999 kümmert sich darum der Verein "Tierschutz für Willich". Und der von Ralf Thaler und Michaela Mihalic angeführte Verein hat Probleme, seine Aufgaben erfüllen zu können. Denn neben den Tierarztkosten gibt das wichtige Transortfahrzeug, ein zehn Jahre alter Toyota, mit 285 000 Kilometern den Geist auf. CDU, FDP und auch die Stadt wollen helfen.

Das Thema beschäftige jetzt den Hauptaussschuss. Zwei Anträge lagen vor. "Die Argumente sprechen für sich, wir müssen helfen", stand unter anderem im CDU-Papier; die FDP hatte für dieses Tierschutz-Auto einen städtischen Zuschuss von 10 000 Euro vorgeschlagen. So sehr die Verwaltung die Notwendigkeit des Vereins als auch des neuen Transporters unterstrich, sah sie wegen der Haushaltssperre keine Möglichkeit eines einmaligen Zuschusses. "Wir sind aber bereit, dem Verein bei der Suche nach Sponsoren zu helfen", sagte die Beigeordnete Brigitte Schwerdtfeger. Zuletzt war durch ein Sponsoring das Mannschafts-Transportfahrzeug für die Jugendfeuerwehr finanziert worden. Der Tierschutzverein sei mit dieser Vorgehensweise einverstanden, versicherte Schwerdtfeger.

Wie im CDU-Antrag stand, habe vor allem das Jahr 2015 ein Riesenloch in die Kasse des Tierschutzvereins gerissen. Allein für Tierarztkosten seien bislang in diesem Jahr rund 20 000 Euro aufgewandt worden. Seit April dieses Jahres übernehme der Verein, den die Stadt mit einem jährlichen Zuschuss von 2000 Euro unterstützt, auch städtische Aufgaben und kümmert sich außerhalb der regulären Öffnungszeiten des Tierheims in Lobberich vorübergehend um die Versorgung der Fundhunde. Die Verwaltung sieht den Willicher Verein als Ergänzung zum Tierheim Lobberich, das sich insbesondere um die Aufnahme und Vermittlung dieser Hunde kümmert und dafür von der Stadt Willich einen jährlichen Zuschuss von über 25 000 Euro bekommt.

Wie kam man schneller dem Tierschutzverein helfen? Ellen Roidl-Hock (FDP) fragte, ob nicht die Gemeinschaftsbetriebe solch einen alten gebrauchten Unimog zur Verfügung stellen könnten. Dazu der Erste Beigeordnete Willy Kerbusch: "Wir greifen diese Überlegung mal auf, aber die alten Fahrzeuge dort sind schon so durchgenudelt, dass sie für diese Verwendung wohl nicht infrage kommen." Weitergehende Vorschläge wurden gemacht, so einen Antrag an die Sparkassenstiftung zu stellen oder mal bei den eigenen Stadtwerken nach Möglichkeiten der Unterstützung zu fragen. Jedenfalls war Brigitte Schwerdtfeger zuversichtlich, dass der Verwaltung in absehbarer Zeit die Lösung des Problems gelingt. CDU-Fraktionsvorsitzender Johannes Bäumges: "Ich bin gespannt, was jetzt passiert."

(wsc)
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