Xanten Immer wieder Ärger mit der Glasfaser

Xanten · Harald Rodiek, Chef des Xantener Dienstleistungsbetriebes, ärgert sich über die Arbeit des Unternehmens. Er hat nun eine Arbeitsgruppe gebildet. Ziel: Die Beschwerden der Anwohner aufnehmen und die Baustellen beaufsichtigen.

Ob nun in Neuss, Mönchengladbach oder Sevelen - überall das Gleiche: Ärger von Anwohnern und Verwaltung mit der Verlegung von schnellen Internetkabeln. Dabei steht immer wieder die Deutsche Glasfaser im Mittelpunkt, in deren Auftrag in vielen Kommunen am Niederrhein Bauarbeiterkolonnen unterwegs sind. Die Stadt Neuss hatte im Sommer sogar ein Ende der Zusammenarbeit mit der Deutschen Glasfaser erwogen.

Xanten hat sich nun in die Schar der Kritiker eingereiht. Der Chef des Dienstleistungsbetriebes Xanten, Harald Rodiek, hat dazu extra eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich der Beschwerden von Anwohnern und der besonderen Aufsicht der Arbeiten annehmen soll. Mehr noch wünscht er sich bei einer personellen Nachbesetzung einen ausgebildeten Straßenbautechniker, der sich gerade dieses Themas annehmen soll. Mit seinem jetzigen Team könne er nicht dagegenhalten, bekannte er gerade erst im Rat der Stadt. Fast wöchentlich werde es vor Ort Besprechungstermine mit den beteiligten Unternehmen geben, um solche Themen und Beschwerden zu erörtern. Darüber hinaus erhält die Deutsche Glasfaser stets schriftliche Informationen über die Unzulänglichkeiten ihrer Subunternehmer.

Einige Beispiele seiner Klagen aus den Ortschaften: Die Deutsche Glasfaser informiere die Anwohner nicht rechtzeitig, wenn sie vor deren Hauseinfahrten eine Baustelle oder gar Baugrube erstelle. "Das führt immer wieder zu langen unnötigen Telefonaten zwischen allen Beteiligten." Leider habe man auch feststellen müssen, dass sich die ausführenden Arbeiter nicht an die vorab mit Stadt und Unternehmen abgestimmten Bauarten und Verlegetrassen hielten. Rodiek: "Das führte nun dazu, dass in Marienbaum während einer Tagesarbeitsleistung zu nahe an parallel stehenden Bäumen in den Wurzelraum eingegriffen wurde. Nun muss ein spezieller Gutachter auf Kosten der Deutschen Glasfaser ermitteln, ob die Bäume dauerhaft geschädigt wurden und entfernt werden müssen, da die Standsicherheit nicht mehr gegeben sein könnte." Solcher Ärger sei unnötig, da die aufsichtführenden DBX-Mitarbeiter mehrfach auf diesen sensibelen Bereich am Straßenrand hingewiesen hätten. In Birten am Bruchweg hätten die ausführenden Unternehmen Anwohnereigentum einfach in Beschlag genommen und stark verschmutzt. Zudem seien auch hier wieder die Anwohner nicht vorab informiert worden.

Fazit Harald Rodiek: "Diese Beispiele ließen sich wöchentlich fortsetzen. Wenn ich das sehe, kriege ich eine Krawatte." Er schließt nicht aus, dass eines Tages auch ein Baustopp verhängt würde.

Um einen Überblick zu erhalten und gegebenenfalls eingreifen zu können, hat er eine Task Force mit seinen Mitarbeitern gebildet. Damit wolle man bei der hohen Arbeitsgeschwindigkeit und den langen Arbeitszeiten auf den Baustellen - an manchen Tagen von 6 bis 23 Uhr - auch den Fortgang überwachen. Aber die personellen Ressourcen sind begrenzt, denn die Baustellen baggern sich an manchen Tagen 30 bis 50 Meter weit vor.

"Wir können mit dem wenigen zur Verfügung stehenden Personal gar nicht immer zur rechten Zeit vor Ort sein, um die Qualität des Wiederverfüllens der Baugruben zu kontrollieren. Hier versuchen wir täglich, mit unterschiedlichen Mitarbeitern stichprobenartig vor Ort zu erscheinen."

(kump)
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