Lokalsport Dahlbeck trotz Sturz Deutsche Meisterin

Sonsbeck/Xanten · Die 35-jährige Xantenerin holte sich in der Altersklasse W35 erneut den DM-Titel. In Löningen zog sie sich gleich zu Beginn des Rennnens eine blutende Wunde am Knie zu.

 Vom Sturz gezeichnet: Trotz einer blutenden Wunde am linken Knie wurde Anna-Lina Dahlbeck erneut Deutsche Cross-Meisterin.

Vom Sturz gezeichnet: Trotz einer blutenden Wunde am linken Knie wurde Anna-Lina Dahlbeck erneut Deutsche Cross-Meisterin.

Foto: Birkenstock

Wenige Meter hinter dem Ziel ließ sich Anna-Lina Dahlbeck auf den Boden fallen. Völlig ausgepumpt war die Leichtathletin des TuS Xanten nach ihrem Lauf bei der Deutschen Cross-Meisterschaft in Löningen. Es dauerte einige Augenblicke, bis die 35-Jährige registrierte, dass sie ihr Vorhaben in die Tat umgesetzt hatte. Dahlbeck lief in der W35-Klasse zum DM-Titel und wiederholte ihren Vorjahrestriumph. "Das war eines der härtesten Rennen meines Lebens", sagte die Blondine, für die die Meisterschaft so gar nicht nach Plan begonnen hatte.

Schon nach 100 Metern der 5,84 Kilometer langen Distanz (vier große Runden) war Dahlbeck auf einem zu querenden Beachvolleyballfeld in einen Massensturz verwickelt. "Es lagen schon etliche Frauen da. Mir blieb gar nichts anders übrig, als mich auch fallenzulassen. Es war am Start ziemlich eng. Alle wollten ganz links laufen, wo der Sand fester war." Das Leichtgewicht aus Xanten rappelte sich auf, kümmerte sich nicht weiter um die blutende Wunde, die die Schuh-Dornen einer Konkurrentin unterhalb ihres linken Knie hinterlassen hatte, und machte sich auf zur Aufholjagd. Schließlich war noch genügend Zeit. Und tatsächlich kämpfte sich Dahlbeck heran und übernahm sogar noch vor der letzten Runde die Spitzenposition. Doch Nina Schüler vom SV Brackwede ließ nicht locker. Zu Beginn der vierten Runde lag die Xantenerin mit nur vier Sekunden Vorsprung auf Rang eins. Sie biss auf die Zähne und erreichte nach 22:52 Minuten ausgepumpt das Ziel. Schüler wurde Zweite (22:59) vor der großen Favoritin Nicole Krinke (LG Nienburg/23:23).

Dahlbecks Lebenspartner Christoph Verhalen ging ebenfalls auf den Rundkurs. Auch er machte unliebsame Bekanntschaft mit den Spikes eines anderen Läufers. Einer seiner Schuhe wurde förmlich aufgeschlitzt. Er blieb aber unverletzt. Verhalen teilte sich sein Rennen gut ein, lief sehr gleichmäßig und finishte auf Rang sechs. Der 34-Jährige benötigte für die 5,84 Kilometer 20:20 Minuten.

Ohne große Erwartungen waren neun Leichtathleten des SV Sonsbeck nach Löningen gefahren. Und tatsächlich blieb der große Wurf in diesem Jahr aus. "Die Konkurrenz war diesmal wesentlich stärker", resümierte Trainer René Niersmann. So waren vier seiner Schützlinge im U23-Feld dabei. Sie hatten ebenfalls 5,84 Kilometer zurückzulegen. Theresa Stevens (24:46) und Sina Rodermond (24:50) konnten sich mit Rang 26 beziehungsweise 27 anfreunden Leonie Janßen wurde 31. (27:09) und Anne Schönell 32. (27:55). Als Mannschaft reichte es für die "Roten Teufel" mit 84 Punkten zum vierten Rang. Melina Buil (Frauen) klagte über schwere Beine und bewältigte die Distanz als 58. des Gesamtfeldes in 23:48 Minuten. Judith Joosten wurde 92. (25:24).

Tim Reinders war im U18-Lauf über drei großen Runden (4,36 km) dabei. Er wurde in 16:49 Minuten 75. Armin Gero Beus beendete die DM auf dem mit Hügel gespickten Wiesengeläuf als 43. der Männer-Wertung (15:08). Rang 42 erreichte Marcel Gnoß über 8,23 Kilometer der U23-Klasse (30:50).

(RP)
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