Acht Jahre Haft Brasilianischer Richter nutzt beschlagnahmten Porsche

Rio de Janeiro · Luxusautos, ein Klavier und teure Uhren: Ein brasilianischer Richter benutzte Wertgegenstände, die er vom einst reichsten Brasilianers Eike Batista beschlagnahmt hatte, selbst. Dafür muss er nun acht Jahre ins Gefängnis.

 Ein brasilianischer Richter muss in Haft, weil er mit einem von der Justiz beschlagnahmten Porsche Cayenne durch Rio de Janeiro fuhr. (Symbol-Bild)

Ein brasilianischer Richter muss in Haft, weil er mit einem von der Justiz beschlagnahmten Porsche Cayenne durch Rio de Janeiro fuhr. (Symbol-Bild)

Foto: dpa, dm

Flavio Roberto de Souza war 2015 seines Amtes enthoben worden, nachdem er dabei erwischt worden war, wie er mit einem von der Justiz beschlagnahmten Porsche Cayenne Batistas privat durch Rio fuhr. Einen weiteren Luxuswagen hatte der Richter in seiner Garage. Zudem hatte er ein Klavier des Unternehmers in der Wohnung - in mehreren Prozessen war ein Großteil des Besitzes von Batista wegen hoher Schulden beschlagnahmt worden. Souza hatte auch von Batista beschlagnahmte Uhren der Marken Rolex und Bulgari daheim. Dafür verurteilte ihn der Bundesgerichtshof in Rio de Janeiro am Montag zu acht Jahren Gefängnis, wie das Portal "O Globo" berichtete.

Der Deutsch-Brasilianer Eike Batista, der in Aachen studiert hatte, war 2012 mit einem Vermögen von 30 Milliarden US-Dollar laut der Forbes-Liste noch der siebtreichste Mensch der Welt. Er hatte mit Investments im Rohstoffsektor und Infrastrukturbereich über die Holding EBX viel Geld verdient. Strategische Fehler, der Ölpreisverfall, gefallene Aktienkurse und die diversen Strafverfahren ließen dann den Reichtum des heute 60-Jährigen dramatisch schmelzen.

Im Januar kehrte Batista wegen massiver Korruptionsvorwürfe aus den USA zurück und kam in Untersuchungshaft. Bilder des Häftlings mit geschorenem Haar gingen um die Welt. Ende April wurde er vom Gefängnis in den Hausarrest überstellt. Ihm wird unter anderem vorgeworfen, dem Ex-Gouverneur des Bundesstaats Rio de Janeiro, Sérgio Cabral, 16,5 Millionen Dollar Schmiergelder gezahlt zu haben.

(sbl)
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