Angst vor Geheimnisverrat FBI jagt weiteren NSA-Whistleblower

Washington · Die US-Bundespolizei ist offenbar einem weiteren Geheimnisträger auf der Spur: Das FBI ermittelt wegen eines mutmaßlichen Whistleblowers, der ähnlich wie NSA-Enthüller Edward Snowden sensible Dokumente an Journalisten weitergegeben haben soll.

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Foto: dpa, Jens Büttner

Der Investigativjournalist Michael Isikoff berichtete auf dem Nachrichtenportal "Yahoo News", dass der Whistleblower Papiere über geheime Terror-Beobachtungslisten der Regierung weitergegeben habe.

Über solche Listen hatte wiederum die Website "The Intercept" berichtet, die vom Snowden-Vertrauten und Journalisten Glenn Greenwald mitgegründet wurde. Das Haus des Verdächtigten wurde dem Bericht zufolge bereits durchsucht. Ein Regierungsbeamter bestätigte der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag, dass die Ermittlungen im Staat Virginia bereits laufen.

"Die unbefugte Veröffentlichung vertraulicher Informationen ist eine Sache, die wir sehr ernst nehmen", sagte ein Sprecher des Justizministeriums in Washington auf dpa-Anfrage. "Wir werden den Beweisen folgen, wohin sie uns führen, und entsprechende Maßnahmen ergreifen." Das Weiße Haus kommentierte den Bericht zunächst nicht und verwies auf das Justizministerium. Ein FBI-Sprecher war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Es gab bereits im vergangenen Sommer Spekulationen über einen weiteren Informanten. Der Film "Citizenfour" der Snowden-Vertrauten Laura Poitras gibt einen deutlichen Hinweis auf eine weitere Quelle. In der letzten Film-Szene treffen sich Snowden und Greenwald in Moskau. Greenwald berichtet, teils in gekritzelten Notizen, von einer neuen Quelle und nennt auch die Liste der Terrorverdächtigen. "Diese Person ist unglaublich mutig", sagt Snowden.

(dpa)
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