Vatikan reagiert auf Krise Offenbar schärfere Regeln im Umgang mit Missbrauch

Vatikanstadt (RPO). Der Vatikan hat offenbar einen verschärften Regelkatalog zum Umgang mit Missbrauchsfällen in der katholischen Kirche erarbeitet. Wie mehrere Medien am Dienstag berichteten, soll ein entsprechender päpstlicher Erlass in Kürze veröffentlicht werden.

Nach Informationen der kirchennahen Nachrichtenagentur i.media unterzeichnete Papst Benedikt XVI. Anfang Juli das Dokument nach einem Treffen mit dem Leiter der Glaubenskongregation, US-Kardinal William Levada.

Laut i-media verschärft der päpstliche Erlass die internen Regeln der katholischen Kirche im Umgang mit Missbrauchsfällen deutlich. Unter anderem sollen Bischöfe demnach verpflichtet werden, verdächtige Geistliche den Behörden zu melden. Außerdem sollen pädophile Priester in den Laienstand zurückversetzt werden können. Der Erlass stamme aus der Feder von Papst Benedikt XVI., berichtete i.media.

Die italienische Nachrichtenagentur Ansa meldete dagegen unter Berufung auf Vatikankreise, die neuen Regeln seien das Werk von Levada. Der US-Vatikanexperte John Allen schrieb in seinem Blog, dass die Verjährungsfrist für Missbrauchsdelikte im Kirchenrecht von zehn auf 20 Jahre angehoben werde. Die katholische Kirche wird seit Monaten von einer Serie von Missbrauchsfällen auf der ganzen Welt erschüttert. Hochrangige Mitglieder des Klerus stehen dabei im Verdacht, Fälle von sexuellem Missbrauch systematisch vertuscht zu haben.

(AFP/felt)
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