Staatstrauer in Serbien Hubschrauber stürzt bei Baby-Rettung ab - sieben Tote
Belgrad · Ein Neugeborenes leidet unter schwerer Atemnot und soll in eine Spezialklinik verlegt werden. Ein Rettungshubschrauber wird angefordert. Und dann geht alles schief.
Das Unglück ereignete sich nach offiziellen Angaben am späten Freitagabend bei Nebel in der Nähe des internationalen Flughafens Belgrad etwa 30 Kilometer westlich der serbischen Hauptstadt. Der Helikopter hatte das unter Atemnot leidende Baby aus der Region Raska im Süden des Landes abgeholt, weil ein Krankenwagen wegen einer Schlammlawine nicht mehr weiter kam.
Mediziner und Militärs
Gegen 22.31 Uhr am Freitagabend brach dann laut Militär der Funkkontakt zu dem Hubschrauber ab. Offenbar versuchte die Crew wegen Treibstoffmangels eine Notlandung in der Nähe des Flughafens, wie es hieß. Das Flutlicht der beiden größten Fußballstadien Belgrads wurde angemacht, um den Piloten zu helfen, einen Landeplatz zu finden. Doch war die Sicht in der Gegend wegen des Nebels so schlecht, dass auch mehrere kommerzielle Flüge nicht am Flughafen landen konnten, sondern umgeleitet wurden.
An Bord des Hubschraubers vom Typ MI-17 waren nach einem Bericht des staatlichen Fernsehens neben dem Neugeborenen zwei medizinische Betreuer und vier Besatzungsmitglieder. Der serbische Verteidigungsminister Bratislav Gasic erklärte, der Helikopter sei der einzige im Bestand der Armee gewesen, der über ausgefeilte Medizintechnik verfügte. Die getöteten Piloten seien "die Besten" der Armee gewesen.
Der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vucic rief einen Tag der Trauer aus und entrichtete den Familien der Opfer sein Beileid.