Übergriffe in Kiel Mutmaßliche Täter hatten Fotos von Opfern auf dem Handy

Kiel · Flüchtlinge aus Afghanistan sollen in einem Einkaufszentrum in Kiel drei Mädchen bedroht und belästigt haben. Nun sind auf den Handys von zwei Männern verdächtige Fotos entdeckt worden.

Übergriffe in Kiel: Fotos von "Sophienhof"-Opfern auf Handys gefunden
Foto: dpa, bra htf

Die Fotos, die die Polizei auf den Handys der hauptverdächtigen afghanischen Flüchtlinge entdeckte, sollen die Opfer der Übergriffe Ende Februar im Einkaufszentrum "Sophienhof" zeigen. Jetzt müsse gerichtsfest geklärt werden, wo genau diese aufgenommen wurden, sagte der stellvertretende Landespolizeidirektor Joachim Gutt am Mittwoch in Kiel vor dem Innen- und Rechtsausschuss des Landtags. Möglicherweise könnten die Bilder auch von Facebook-Seiten der Mädchen im Alter von 15, 16 und 17 Jahren stammen.

Gutt bedauerte, dass die Polizei in einer Stresssituation einen Fehler in ihrer Öffentlichkeitsarbeit zu den Übergriffen vom vergangenen Donnerstag gemacht habe. So habe es fälschlicherweise geheißen, es gebe keine Bilder auf den Handys. Gutt betonte, die Polizei wolle offensiv und proaktiv über Vorfälle informieren, um nicht in den Verdacht des Verschleierns zu geraten.

Als Haupttäter gelten nach Angaben der Polizei zwei 19 und 26 Jahre alte Asylbewerber aus Afghanistan. Neben ihnen waren nach den Vorfällen noch zwei weitere Afghanen festgenommen worden. Die Verdächtigen sind inzwischen wieder auf freiem Fuß. Mehr als 20 weitere Männer standen um das Geschehen herum. Auch aus diesem Kreis gab es nach Gutts Angaben sexistische Gesten.

(kl/dpa)
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