Zu sexy für ihre Majestät! Brüno veräppelt die Garde der Queen
London (RPO). Der Lipgloss passt farblich zur bauchfreien roten Uniform-Jacke, die blond gesträhnten Haare guckten neckisch unter der Bärenfellmütze hervor, das Lederhöschen endete gerade noch rechtzeitig am oberen Ende der rasierten Beine: Schauspieler Sacha Baron Cohen hat sich für die Premiere seines neuen Films "Brüno" in London ganz dem britischen Flair angepasst – und seiner neuen Rolle als schwuler Modejournalist Brüno aus Österreich.
Brüno in knappen Lederhosen
London (RPO). Der Lipgloss passt farblich zur bauchfreien roten Uniform-Jacke, die blond gesträhnten Haare guckten neckisch unter der Bärenfellmütze hervor, das Lederhöschen endete gerade noch rechtzeitig am oberen Ende der rasierten Beine: Schauspieler Sacha Baron Cohen hat sich für die Premiere seines neuen Films "Brüno" in London ganz dem britischen Flair angepasst — und seiner neuen Rolle als schwuler Modejournalist Brüno aus Österreich.
Ein ganzer Tambourcorps in sexy Uniformen macht die Persiflage auf die britischen Soldaten mit den Bärenfellmützen perfekt. Trompeten erschallen, Brüno schwingt als Tambourmajor den Stab.
Klar, dass Understatement nicht die Sache des Brachial-Komikers ist: Tabus kannte er schon in seiner ersten Rolle als rustikaler Borat aus Kasachstan nicht. Er reiste durch die USA, düpierte die bessere Gesellschaft mit Verdauungsproblemen, belästigte Frauen mit sexistischen Witzen und konfrontierte Jugendliche aus sozialen Brennpunkten mit Vorurteilen. Nicht nur Kasachstan fühlte sich beleidigt. Humor und Unterhaltungswert konnte man dem Borat-Film des Grenzgänger-Komiker aber nicht absprechen.
Knutschende Männer statt heißer Mädchen
Und nun kommt Brüno: Die Karikatur eines Homosexuellen, modebewusst, distanzlos, schlicht im Gemüt. Da ist Konfrontation programmiert. Cohen, der früher selbst als Model arbeitete, reist als Brüno — Model und Radioreporter beim fiktiven österreichischen Jugendsender ORJ — durch die Lande und sorgt für Kulturschocks. In Arkansas lädt er die mehr als konservative Bevölkerung zum angeblichen Showkampf heißer Mädels ein. Die Veranstaltung entpuppt sich als Präsentation knutschende Männer mit jeder Menge Muskeln.
Viele seiner Aktionen sind bereits durch die Medien gelaufen: In Mailand stürmte Brüno mitten in einer Modenschau den Laufsteg. In Berlin drehte er im Bangaluu-Club: nachts um vier gab er die Spaßbremse im Partyvolk, drehte die Musik aus, bekam Buh-Rufe und wurde von Türstehern aus dem Club getragen.
"Mein Kampf" als Modebibel
Die jüngsten Coups: In Brünos Mode-Lexikon plaudert Cohen über Bulimie als Tipp Nummer eins für eine gute Figur, nennt Hitlers "Mein Kampf" eine Modebibel und — eher harmlos — verrät, dass Orlando Bloom sein Stalker sei. Bei den MTV Movie Awards flog Cohen knapp bekleidet als Engel in die Halle und landete mit seinem Allerwertesten mitten im Gesicht von Rapper Eminem. Der tat erzürnt. Hinterher stellte sich heraus, dass der vermeintliche Eklat abgesprochen war.
Bekannt wurde Sasha Baron Cohen, der mit seiner Freundin Isla Fisher und Tochter Olive in Los Angeles lebt, als "Ali G". In der Rolle des tumben Rappers legte er bereits ahnungslose Prominente mit gefakten Interviews rein.
In Deutschland startet der Film Brüno am 9. Juli.
