Gewinner in Düsseldorf bekanntgegeben Öffentlich-Rechtliche räumen Grimme-Preise ab

Düsseldorf · Die öffentlich-rechtlichen Sender sind wie in den vergangenen Jahren die großen Gewinner beim Grimme-Preis. Wie das Grimme-Institut am Dienstag in Düsseldorf bekanntgab, findet sich unter den 12 ausgezeichneten Produktionen mit der Fernsehsatire "Walulis sieht fern" lediglich ein Format aus dem Angebot der privaten TV-Sender.

Nominierungen für Grimme-Preis 2012 bekanntgeben
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Neben der auf Tele 5 laufenden Reihe wurde in der Kategorie "Unterhaltung" die NDR-Serie "Der Tatortreiniger" mit Bjarne Mädel in der Hauptrolle ausgezeichnet. Die Besondere Ehrung erhält in diesem Jahr die Schauspielerin Hannelore Hoger.

"Eindrucksvolle, zupackende und nachdrückliche Dokumentationen, herausragende Fernsehfilme mit einem großen Themenspektrum und originelle Unterhaltungsformate prägen den Grimme-Preisjahrgang 2012", sagte der Direktor des Grimme-Instituts, Uwe Kammann. Die vier Preisträger in der Kategorie Fiktion sind demnach die Filme "Ein guter Sommer" (ARD/HR), "Die Hebamme - Auf Leben und Tod" (ZDF/ORF), "Liebesjahre" (ZDF) sowie "Homevideo".

Die Co-Produktion von ARD, NDR, BR und Arte, die sich mit dem Thema Cybermobbing an Schulen auseinandersetzt, erhielt auch schon im vergangenen Oktober den Deutschen Fernsehpreis als "Film des Jahres". Einen Spezialpreis gab es für das aus drei Beiträgen bestehende ARD-Krimiprojekt "Dreileben". Damit kann Dominik Graf als einer der verantwortlichen Redakteure mit seinem insgesamt 10. Grimme-Preis seinen Platz als Rekordpreisträger ausbauen.

In der Kategorie "Information und Kultur" wurden fünf Beiträge ausgezeichnet. Preise gingen an die Dokumentationen "Geschlossene Gesellschaft - Der Missbrauch an der Odenwaldschule" (ARD/SWR/HR), "Alarm am Hauptbahnhof - auf den Straßen von Stuttgart 21" (ARD/SWR), "Die Jungs vom Bahnhof Zoo" (RBB/NDR), "The Other Chelsea" (ZDF) über den Einfluss des Fußballgeschäfts auf die Menschen in der Ukraine sowie "Mein Leben - Die Fotografin Sybille Bergemann". Dieser Beitrag von ARTE und ZDF erhielt auch einen der drei Sonderpreise, den undotierten Publikumspreis der "Marler Gruppe".

Die beiden weiteren Sonderpreise, der mit 10.000 Euro dotierte Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen, und das von der VG Bild Kunst ausgelobte Eberhard-Fechner-Förderstipendium für Nachwuchskünstler in Höhe von 15.000 Euro gingen an die Reihe "Du bist kein Werwolf - Über das Leben in der Pubertät" (KiKa/WDR) sowie an Brigitte Berteles Fernsehfilmdebüt "Der Brand" (SWR).

Der undotierte Grimme-Preis ist der renommierteste Fernsehpreis in Deutschland. Er wird seit 1964 alljährlich im westfälischen Marl verliehen. Benannt ist er nach dem sozialdemokratischen Kulturpolitiker Adolf Grimme (1889-1963). Die Auszeichnung soll Personen und Produktionen ehren, "die für die Programmpraxis vorbildlich und modellhaft sind". Die Preisverleihung findet in diesem Jahr am 23. März im Stadttheater Marl statt. Es moderiert Michael Steinbrecher vom ZDF.

(KNA)
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