London Geheimdienst spionierte Doris Lessing aus

London · Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing wurde mehr als 20 Jahre lang vom britischen Inlandsgeheimdienst ausspioniert. Wie aus Akten hervorgeht, die das britische Nationalarchiv veröffentlichte, hörten die Spione zwischen 1943 und 1964 Lessings Telefon ab, überwachten ihren Briefverkehr und verfolgten ihre Reisen.

Der Geheimdienst befand damals, ihre Sympathien für den Kommunismus grenzten an "Fanatismus", sie sei "unverantwortlich in ihren Äußerungen". Lessing, die im heutigen Simbabwe aufgewachsen war, trat während des Zweiten Weltkriegs der Kommunistischen Partei bei. Sie siedelte nach England über und heiratete den deutschen Exil-Kommunisten Gottfried Lessing. 1956 verließ sie die Partei. 2007 bekam sie den Literatur-Nobelpreis. Lessing starb 2013 im Alter von 94 Jahren.

(dpa)
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