Bardarbunga wieder aktiv Island warnt vor neuem Vulkanausbruch
Stockholm · Island fürchtet einen Ausbruch des Vulkans Bardarbunga, der Auswirkungen auf den europäischen Flugverkehr haben könnte. Das isländische Wetteramt erhöhte am Montag die entsprechende Risikoeinschätzung auf die zweithöchste Stufe.
Seit Beginn des vorigen Wochenendes gebe es am Bardarbunga intensive seismische Aktivitäten, und am Morgen sei in dem Gebiet das stärkste Erdbeben seit 1996 gemessen worden.
Der Bardarbunga ist eines der größten Vulkansysteme der Insel und liegt unter dem Gletscher Vatnajökull im Süden des Landes.
"Zur Zeit gibt keine Anzeichen für eine Eruption, doch kann nicht ausgeschlossen werden, dass die derzeitigen Aktivitäten zu einem subglazialen Ausbruch mit Überflutungen und dem Austritt von Asche führen", erklärte die Behörde.
Eine Eruption könnte vor allem den Flugverkehr treffen. Ob es wirklich zu Beeinträchtigungen komme, hänge davon ab, wie hoch die Asche geschleudert werde und wie groß die Partikel seien, sagte Seismologe Martin Hensch vom isländischen Wetterdienst. Experten zufolge kann Vulkanasche in Flugzeugtriebwerken großen Schaden anrichten und sogar zum Ausfall der Turbinen führen.
Vor vier Jahren sperrten Behörden nach einem Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull deshalb weite Teile des europäischen Luftraums für sechs Tage.
Mehr als zehn Millionen Flugpassagiere waren damals betroffen und der Schaden betrug 1,7 Milliarden Dollar. Die europäischen Flugsicherung Eurocontrol erklärte, die Situation genau zu beobachten.
An der Börse zeigten die Anleger ruhige Nerven: Die Lufthansa -Aktien schlossen 1,5 Prozent fester, und auch die Titel von Air France-KLM und der IAG, der Holding von British Airways und der spanischen Iberia, lagen im Plus.