Luftwaffen-Rettungsflieger unterwegs Deutsche Opfer bei Anschlag in Dschibuti

Dschibuti · Eine fliegende Krankenstation der Bundeswehr ist auf dem Weg nach Afrika, um drei schwerverletzte deutsche Terroropfer zu übernehmen. Sie wurden bei einer Anschlagsserie der islamistischen Terrorgruppe Al Shabaab in Ost-Afrika verletzt. Das Auswärtige Amt bestätigte unserer Redaktion, dass es sich um Mitarbeiter der zivilen EU-Mission Eucap Nestor handelt.

 In langen Schlangen stehen Besucher am Samstag auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA vor dem Airbus A310 MRTT MedEvac der Bundesluftwaffe. Das fliegende Lazarett hat die Luftfahrtschau am Sonntag vorzeitig verlassen, um verletzte deutsche Staatsbürger aus Dschibuti zu versorgen. Die Bundesbürger waren bei einem Anschlag verletzt worden.

In langen Schlangen stehen Besucher am Samstag auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung ILA vor dem Airbus A310 MRTT MedEvac der Bundesluftwaffe. Das fliegende Lazarett hat die Luftfahrtschau am Sonntag vorzeitig verlassen, um verletzte deutsche Staatsbürger aus Dschibuti zu versorgen. Die Bundesbürger waren bei einem Anschlag verletzt worden.

Foto: dpa, wk pzi tba

Dabei handelt es sich um eine internationale Ausbildungsmission zur Piraterie-Bekämpfung vor der Küste Somalias mit dem Ziel, für Somalia, Dschibuti, Kenia und die Seychellen eine eigene Küstenwache aufzubauen.

Die drei Mitarbeiter wurden am Samstag Abend in einem bei Ausländern beliebten Café in Dschibuti am Horn von Afrika Opfer eines Terroranschlags; zwei Menschen starben, mehr als zehn wurden verletzt. Im benachbarten Somalia trafen die Terroristen das Parlamentsgebäude — von mehr als 24 Toten und vielen Verletzten ist die Rede. Hinter den Anschlägen wird die islamistische Al-Shabaab-Miliz vermutet.

Die Deutschen, die im französischen Militärhospital in Dschibuti auch von Ärzten der Bundeswehr behandelt wurden, befinden sich außer Lebensgefahr. Das Auswärtige Amt verurteilte den Anschlag auf das Schärfste: "Wir sind entsetzt über den Selbstmordanschlag", sagte eine Sprecherin.

Die deutsche Botschaft inDschibuti stehe in engem Kontakt mit den örtlichen Behörden. Das kleine afrikanische Land ist auch Stützpunkt der Bundeswehr. Dort ist unter anderem ein deutsches Seefernaufklärungsflugzeug zur Pirateriebekämpfung stationiert.

Der Airbus A310 MedEvac (Medizinische Evakuierung) befand sich zur Besichtigung auf der Internationalen Luftfahrtausstellung in Berlin und musste am frühen Morgen außerplanmäßig starten. Der zweistrahlige Jet ist ein wichtiges Glied in der Rettungskette zur medizinischen Evakuierung Schwer- und Schwerstverletzter über große Distanzen. Der MedEvac-Rüstsatz besteht aus bis zu sechs Patiententransporteinheiten, deren Ausstattung den modernsten Standards der Intensivmedizin entsprechen.

Außerdem befinden sich 38 Liegeplätze an Bord, von denen an 16 Intermediate-Care-Plätzen mittels Monitorkontrolle eine verstärkte medizinische Überwachung und Medikamentenbehandlung möglich ist. Somit können insgesamt 44 Patienten liegend transportiert werden. Meldungen, die Bundeswehr schicke außerdem ein Transall-Transportflugzeug nach Afrika, wurden nicht bestätigt. Die Verletzten treffen voraussichtlich am Montag in Deutschland ein.

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