Israel ist empört Hamas-Führer sicher: Arafat vergiftet

Beirut (rpo). "Ich mache Israel für das Verbrechen des Mordes an Abu Ammar verantwortlich", sagte Chaled Maschaal, ranghohes Mitglied der radikalislamischen Hamas-Bewegung. Das sagte Maschaal am Donnerstagmorgen dem Fernsehsender Al Dschasira und benutzte dabei den Namen Arafats aus der Zeit des Guerillakampfes.

Die Umstände, die zum Tod des PLO-Vorsitzenden in Clamart bei Paris geführt hätten, wiesen für ihn darauf hin, dass dies nicht mit rechten Dingen zugegangen sei. Eine offizielle Erklärung, woran Arafat gestorben, ist gibt es noch nicht. Von einem Virus sprechen die einen. Die anderen sagen, die Organe hätten nach un nach aufgehört zu funktionieren.

Schon Anschlag auf Hussein

Maschaal hob hervor, dass israelische Agenten in Jordanien 1997 versucht hätten, auch ihn zu vergiften. Er habe nur überlebt, weil Israel auf Druck des damaligen jordanischen Königs Hussein schließlich das Gegenmittel zur Verfügung gestellt habe. Im Falle Arafats sei Israel sicherlich so geschickt vorgegangen, dass die Mediziner die wahre Todesursache vielleicht niemals feststellen könnten, sagte Maschaal. Gerüchte über eine mögliche Vergiftung Arafats haben unter den Palästinensern seit Beginn seiner schweren Erkrankung vor einigen Wochen die Runde gemacht.

Reaktion Israels

Israel hat empört auf Vorwürfe seitens der radikalislamischen Hamas-Bewegung reagiert, den palästinensischen Präsidenten Jassir Arafat vergiftet zu haben. Diese Anschuldigungen seien "skandalös und falsch", erklärte Außenminister Silvan Schalom am Donnerstag in Jerusalem. Zuvor hatte ein ranghohes Hamas-Mitglied die Vorwürfe öffentlich erhoben.

(ap)
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