Luftangriffe der USA Kampf gegen IS kostet mehr als eine Milliarde Dollar pro Monat

Washington · Seit mehreren Wochen gehen die USA und ihre arabischen Verbündeten mit Luftangriffen gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) vor, zunächst im Irak und mittlerweile auch in Syrien. Ein teures Unterfangen.

F22 Raptor - der Superjet der USA
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US-Regierungsmitglieder und Experten schätzen, dass der Einsatz, der mehrere Jahre dauern könnte, jährlich einen zweistelligen Milliardenbetrag kostet.

US-Verteidigungsminister Chuck Hagel geht von Kosten zwischen "sieben und zehn Millionen Dollar pro Tag" (bis zu 7,9 Millionen Euro täglich) für die Einsätze im Irak und in Syrien aus. Er wolle den US-Kongress je nach Dauer der Einsätze um zusätzliche Finanzen bitten, sagte er in Washington.

Dem Weißen Haus zufolge könnte der Kampf gegen die Dschihadisten bis zu drei Jahre dauern. US-Generalstabschef Martin Dempsey sagte an der Seite Hagels gar, er rechne künftig mit "Finanzproblemen" bei den Einsätzen.

Der US-Haushaltsexperte Gordon Adams von der American University sagte dazu, der Einsatz gegen den IS könne mit 15 bis 20 Milliarden Dollar pro Jahr zu Buche schlagen. Jim Haslik vom Forschungszentrum Atlantic Council erwartete nach eigenen Angaben ebenfalls Kosten in Höhe eines "zweistelligen Milliardenbetrags" pro Jahr.

Schon wegen der Ausweitung des Einsatzes auf Syrien kommen auf die USA enorme Kosten zu: Allein bei den ersten Angriffen in Syrien am Dienstag feuerten die USA 47 Tomahawk-Raketen ab. Jede einzelne Rakete kostet etwa 1,5 Millionen Dollar. Der Einsatz der Hightech-Kampfjets F-22 Raptor kostet 68.000 Dollar pro Flugstunde.

Teuer sind nach Angaben von Todd Harrison vom Center for Strategic and Budgetary Assessments außerdem die Überwachungsflüge, die die Bombardierungen begleiten. Er sprach von einem "großen Gebiet", das überwacht werden müsse. Dem Pentagon zufolge gibt es derzeit allein im Irak täglich 60 Überwachungsflüge.

US-Präsident Barack Obama hat den Einsatz von Bodentruppen im Kampf gegen den IS ausgeschlossen. Gleichwohl befinden sich derzeit rund 1600 Militärangehörige im Irak, die dort diplomatisches Personal bewachen, irakische Einsatzkräfte beraten und die Luftangriffe koordinieren. Die meisten Experten gehen davon aus, dass sich die Zahl der Militärs und damit auch die Kosten für die USA nun deutlich erhöht.

(AFP)
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