Leipzig Gericht bestätigt Auflagen für "Legida"-Demonstration

Leipzig · Vor einem neuerlichen Aufmarsch des Anti-Islam-Bündnisses "Legida" richten sich die Blicke gespannt auf Leipzig. "Legida" gilt als radikal und muss mit heftiger Gegenwehr rechnen.

Januar 2015: "Legida"-Großdemo in Leipzig
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Die Stadt Leipzig hofft auf einen gewaltfreien Ablauf der "Legida"-Demos und Gegenproteste an diesem Freitag. Wenige Stunden vor einer geplanten Kundgebung der islamkritischen Bewegung bestätigte das Verwaltungsgericht Leipzig die von der Stadt erlassenen Auflagen. Das Ordnungsamt hatte "Legida" den geplanten Zug durch die Innenstadt untersagt.

Nach Angaben der Stadtverwaltung rechnet "Legida" am Freitagabend mit 15.000 bis 20.000 Teilnehmern. Neben der zentralen Kundgebung sind sechs weitere "Legida"-nahe Veranstaltungen geplant. Auf mehreren Gegenveranstaltungen werden 20.000 Menschen erwartet.

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Foto: dpa, abu tmk

Auf der Bahnstrecke von Dresden nach Leipzig bei Naunhof legten Unbekannte einen Brand. Möglicherweise wollten Gegner von "Legida" damit eine Anreise zu den Kundgebungen verhindern.

Bei der letzten "Legida"-Demo am Mittwoch vergangener Woche war es trotz Einsatzes von 4000 Polizisten zu Auseinandersetzungen zwischen Anhängern und Gegnern gekommen.

Dritte Demo in Leipzig

"Legida" will zum dritten Mal in Leipzig demonstrieren. Der Termin wurde kurzfristig von Mittwoch auf Freitag verlegt. Beobachter sehen darin keinen Zufall. Am 30. Januar 1933 hatten die Nazis die Macht in Deutschland übernommen. Bei "Legida" in Leipzig laufen viele Neonazis mit.

Die radikale Ausrichtung von "Legida" war ein Grund dafür, weshalb sich mehrere der Dresdner Pegida-Organisatoren von der Bewegung abwandten und nun einen neuen Verein mit veränderter Zielrichtung gründen wollen. Ihnen geht es nach eigenen Angaben nicht mehr um die angeblich drohende Islamisierung des Abendlandes, sondern um direkte Demokratie.

Nach AfD-Vize Alexander Gauland distanzierte sich am Freitag auch die Co-Vorsitzende der Alternative für Deutschland (AfD), Frauke Petry, von "Pegida". Es drohe weder eine Islamisierung noch eine Überfremdung Deutschlands, sagte Petry dem Sender WDR 5. Petry hatte sich Anfang Januar mit sieben Aktivisten von "Pegida" getroffen und bisher Verständnis für die Bewegung gezeigt.

(dpa)
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