Eigentumsverhältnisse in Frage gestellt Lafontaine fordert Enteignung von Schaeffler

Köln (RPO). Oskar Lafontaine stellt die Eigentumsverhältnisse in Deutschland in Frage. Die großen Vermögen vieler Familienunternehmen seien "grundgesetzwidrig" angeeignet. Insbesondere seien die Eigentümer der Schaeffler-Gruppe zu enteignen.

 Die Deutschen wollen Oscar Lafontaine nicht.

Die Deutschen wollen Oscar Lafontaine nicht.

Foto: ddp, ddp

Konkret nannte der Vorsitzende der Linkspartei bei einer Diskussion auf dem "Capital-Autogipfel" in Berlin die Schaeffler-Gruppe und forderte die Enteignung der Eigentümer Maria-Elisabeth Schaeffler und ihres Sohnes Georg, wie capital.de heute berichtet. Der fränkische Automobilzulieferer hatte Ende August den Dax-Konzern Continental übernommen.

Lafontaine sagte weiter, "kein Mensch" könne "in seinem Leben zehn Milliarden Euro auf verfassungsgemäße Weise anhäufen". Auf diesen Betrag bezifferte der Chef der Linkspartei das Vermögen der Schaeffler-Eigentümer. Vielmehr sei deren Reichtum "das Ergebnis einer fortdauernden Enteignung der Belegschaft und deren großen Beitrag zur Produktivität und Wertschöpfung". Insofern fordere er bei Lichte betrachtet nur "die Rückübereignung an die rechtmäßigen Eigentümer, nämlich an die Belegschaft.

Breite Ablehnung für Lafontaine-Forderung

Lafontaine befinde sich "in schlechter Enteignungstradition von Sozialisten und Kommunisten", sagte Unionsfraktionsvize Wolfgang Bosbach (CDU) der Berliner Tageszeitung "B.Z.". CSU-Landesgruppenchef Peter Ramsauer sprach von "Marxismus pur." SPD-Fraktionsvize Fritz Rudolf Körper sagte, Lafontaine wolle zurück zu Karl Marx. FDP-Generalsekretär Dirk Niebel wertete die Äußerungen als Beleg dafür, dass die Linke "die kommunistische Fortsetzung der SED" sei.

(tmn)
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