Piraten verlieren politische Geschäftsführerin Nocun zieht sich aus Parteivorstand zurück

Berlin · Die Piratenpartei verliert ein weiteres Vorstandsmitglied. Katharina Nocun, politische Geschäftsführerin, will beim anstehenden Parteitag Ende kommender Woche nicht erneut für ihr Amt antreten.

Katharina Nocun - politische Geschäftsführerin der Piraten
7 Bilder

Katharina Nocun - politische Geschäftsführerin der Piraten

7 Bilder

Das bestätigte sie am Mittwochabend der dpa. Die dreifache Belastung durch Studium, Arbeit und Engagement in der partei sei zu viel geworden. "Ich kann mir die Arbeit im Bundesvorstand unter den aktuellen Umständen leider gerade nicht mehr leisten", hatte Nocun zuvor der taz gesagt.

Damit muss die Piratenpartei nach der Niederlage bei der Bundestagswahl praktisch ihre komplette Führungsriege neu besetzen. Auch Parteichef Bernd Schlömer, Vizechef Sebastian Nerz und Beisitzer Klaus Peukert haben schon ihren Rückzug aus dem Parteivorstand angekündigt. Bei der Bundestagswahl waren die Piraten auf lediglich 2,2 Prozent der Stimmen gekommen.

Die 27-jährige Nocun vertrat die Piraten häufig im Wahlkampf, besonders zu ihrem Fachthema Datenschutz. Sie habe in der Zeit 60 bis 80 Stunden in der Woche für die Partei gearbeitet. Nocun rief die Partei auf, ihre Bundesvorstände künftig zu bezahlen. "Wir brauchen auch eine bezahlte Struktur, um den Ehrenamtlichen den Rücken zu stärken", sagte sie der dpa. Sie will nun zunächst ihr Studium beenden und ihre Masterarbeit an der Universität Hamburg schreiben.

Zur Zukunft der Partei äußerte sie sich zuversichtlich. "Wir sind viel koordinierter, viel strukturierter." Es gebe viele politische Talente bei den Piraten. Auch sie selbst will sich weiter einbringen:
"Ich kann mir ein Leben ohne Politik nicht vorstellen", sagte Nocun.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort