Bundeswehr-Reform Union hat sich auf Truppenstärke geeinigt

Leipzig (RPO). Nach Gesprächen zwischen den Spitzen von CDU und CSU steht der Personalumfang für die reformierte Bundeswehr offenbar fest. Bei ausgesetzter Wehrpflicht sollen die deutschen Streitkräfte 185.000 bis 190.000 Berufs- und Zeitsoldaten umfassen.

 Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will die Bundeswehr reformieren.

Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will die Bundeswehr reformieren.

Foto: ddp

Das berichtete die "Leipziger Volkszeitung" vom Samstag unter Berufung auf Führungskreise der Union. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte ein Modell von mindestens 163.500 Bediensteten vorgeschlagen. Er betonte allerdings stets, dies sei eine Mindestzahl, die auch höher ausfallen könne. Derzeit hat die Bundeswehr etwa 250.000 Soldaten.

Die Zukunft der Bundeswehr steht am Sonntag und Montag im Mittelpunkt der gemeinsamen Präsidiumssitzung von CDU und CSU in Berlin. Erwartet wird, dass die Spitzen der beiden Parteien die Pläne Guttenbergs unterstützen und eine entsprechende Empfehlung für die Parteitage von CSU und CDU im Herbst aussprechen.

Die Bundeswehr wird nach ihrer Strukturreform auf jeden Fall auch mit kleineren Standorten in der Fläche präsent bleiben. Es werde weitaus mehr als fünf bis zehn Großstandorte geben und auch kleinere Stützpunkte, die weniger als 900 Soldaten zählten, könnten Bestand haben, sagte Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) am Samstag in Rostock. Die Entscheidung über einzelne Standorte falle aber nicht vor Mitte 2011, zunächst werde über Strukturen entschieden.

Als minimale Obergrenze der Bundeswehrangehörigen nannte Guttenberg die Zahl von 163.500 Berufs- und Zeitsoldaten, derzeit liege die Zahl zwischen 170.000 und 180.000. In der Aussprache mit CDU-Kreisvorsitzenden aus Mecklenburg-Vorpommern verteidigte der Minister erneut die geplante Aussetzung der Wehrpflicht. Damit sei auch eine neue Diskussion über Möglichkeiten junger Leute angeschoben worden, etwas für ihr Land zu tun. Die Bundeswehr wolle ein attraktives freiwilliges Modell für Männer, aber auch für Frauen machen, sagte Guttenberg. Hinzu kämen weiterhin Zivildienstleistende, die ihren Beitrag für die Gesellschaft leisteten.

In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 19 Bundeswehrstandorte mit rund 19.000 Soldaten. Damit weist das Bundesland eine höhere Standortdichte als andere Länder auf. Zudem sind viele Betriebe des Mittelstandes auf Aufträge der Bundeswehr angewiesen und spezialisiert. Guttenberg versprach in diesem Zusammenhang eine Reform des Beschaffungswesens. Aufträge müssten schneller und mehr als bisher an mittelständische Firmen vergeben werden, sagte er in Rostock.

(AFP/AP/pst)
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