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Reaktionen auf das TV-Duell der Europawahl-Spitzenkandidaten "Juncker und Schulz können sich den Job doch teilen"

Hamburg · Es war das letzte Aufeinandertreffen der beiden großen Kontrahenten vor der Europawahl im TV: Bei der ARD-Wahlarena maßen sich der konservative Jean-Claude Juncker und der Sozialdemokrat Martin Schulz. Entsprechend zahlreich waren die Kommentare zur Sendung im Netz. Dabei mussten auch die Moderatoren Kritik einstecken.

 Martin Schulz und Jean-Claude Juncker (v.l.) in der ARD-"Wahlarena".

Martin Schulz und Jean-Claude Juncker (v.l.) in der ARD-"Wahlarena".

Foto: dpa, ah axs

Auf Twitter wurde das TV-Duell unter dem Hashtag #wahlarena reichlich kommentiert. Während die einen noch während oder nach der Sendung ihren klaren Favoriten benannten, gab es auch wieder viele, die kaum Unterschiede zwischen den beiden Spitzenkandidaten feststellen konnten — so wie nach dem ersten TV-Duell.

Beide hatten sich in der Sendung etwa zu strengen Regeln und zu Transpartenz beim geplanten transatlantischen Freihandelsabkommen mit den USA ausgesprochen. Und sowohl Juncker als auch Schulz waren sich einig, dass das Mittelmeer nicht zum Friedhof für Flüchtlinge aus Afrika werden darf. Ein Türkei-Beitritt zur EU wird von den Kandidaten ebenfalls derzeit abgelehnt.

Lob für Fragen aus dem Publikum

75 Minuten lang stellen sich die beiden den Fragen von 175 Bürgern, die die Wähler repräsentieren sollten. Und die, so waren sich viele Twitterer einig, hätten jede Menge kluger Fragen gestellt. "Vor allem ein informiertes Publikum mit klugen Fragen. Glückwunsch zur Auswahl an das Team der #Wahlarena", bemerkte etwa ein User. "#wahlarena war nicht schlecht. Gute Fragen aus dem Publikum. Teilweise sogar gute Antworten. Nur Format nicht immer gut durchdacht", bemerkte ein anderer.

Bezüglich auf das Format waren es vor allem die Moderatoren Sonia Seymour Mikich und Andreas Cichowicz, die sich Kritik gefallen lassen mussten. "Moderatoren waren nicht gut", schreibt ein Twitterer. "Ein kompetenteres Moderatorenteam würde einer Meinungsbildung helfen", heißt es bei einem anderen. Und auch in den Analysen der Online-Portale kamen Mikich und Cichowicz weniger gut weg.

So schreibt stern.de: "Und so hatten Martin Schulz von der SPD und Jean-Claude Juncker von der Europäischen Volkspartei (EVP) gestern Abend in der "Wahlkampfarena" des Ersten Deutschen Fernsehens einen schweren Stand. Kaputt moderiert wurden sie während der 75-Minuten-Sendung von Andreas Cichowicz vom NDR und von Sonia Seymour Mickich vom WDR. Die Journalisten ließen den Politikern nicht zu wenig, sondern gar keinen Raum, sich zu entfalten."

Auch Focus Online schreibt: "Themen und Macher bleiben zu allgemein." Und weiter heißt es dort: "Durch eine Arena wurde hier niemand gezerrt, weder Schulz noch Juncker. Sicher, die beiden Herren wurden von gut informierten Bürgern befragt. Aber ins Schwitzen musste keiner von beiden geraten. Womöglich unangenehme Nachfragen konnte es nicht geben, dazu mussten die Themen viel zu schnell gewechselt werden."

"Der Talk unter Freunden ist vorbei"

Unter der Zeile "Wenn Moderatoren scheitern", analysiert faz.net das TV-Duell. "In der 'Wahlarena' der ARD sollten Martin Schulz und Jean-Claude Juncker über die Zukunft Europas diskutieren — wenn man sie denn gelassen hätte", heißt es dort.

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Foto: dpa, rhi pzi tba

Aber auch über die Kandidaten selbst und ihre Positionen wurde im Netz fleißig diskutiert. "Die #Wahlarena waren früher wenigestens noch Mann gegen Mann, heutzutage gibt's dafür mehr Sprücheklopfer", schreibt ein Twitterer. Ein anderer bemerkt lakonisch: "Juncker und Schulz können sich den Job doch teilen." Und an anderer Stelle heißt es: "Letzte Frage: wann heiraten die beiden? Und nach welchem Steuerrecht."

Viele loben aber auch die Kompetenz ihres jeweiligen Favoriten und den Witz Junckers. So kommentiert etwa sueddeutsche.de: "Am Ende der Wahlarena steht Juncker zumindest nicht schlechter da als im TV-Duell. An diesem Abend wirkt er häufig entschlossener als Schulz, zum Teil auch gewitzter." Und Spiegel Online schreibt sogar: "Es war ein erstaunlich lebendiger Austausch zwischen Wählern und den Spitzenkandidaten der Europawahl bei der letzten TV-Debatte. Und es wurde klar, mit welch unterschiedlichen Mitteln Martin Schulz und Jean-Claude Juncker um den Topjob in Brüssel kämpfen."

Eine Ansicht, die im Netz nicht viele teilen. So schreibt ein Twitterer: "Der Talk unter Freunden ist vorbei — Münzwurf zur Entscheidungsfindung." Und ein anderer bemerkt: "Was wissen wir jetzt? Nix...!!!"

(das)
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