Kommission dampft CSU-Vorschlag ein EU plant Zuschüsse zu Interrail-Tickets für ausgewählte Schüler

Brüssel · Zum 18. Geburtstag gratis durch die EU reisen dürfen: Das war eine hehre Idee des CSU-Europaabgeordneten Manfred Weber. Aus dem kostenlosen Interrail-Bahnticket für alle jungen Europäer wird aber vorerst nichts. Die EU-Kommission fängt deutlich bescheidener an.

 Eine junge Reisende mit Rucksack geht in einen Bahnhof (Symbolbild).

Eine junge Reisende mit Rucksack geht in einen Bahnhof (Symbolbild).

Foto: dpa

Die EU-Kommission plant ein kleines Programm mit Reisekostenzuschüssen für 5000 bis 7000 Schüler, wie eine Sprecherin am Montag mitteilte. Mit einem Interrail-Ticket können junge Leute für einige Wochen mit der Bahn durch Europa reisen. Der Europapolitiker und CSU-Vizechef Weber, der den Freifahrtschein zum Erkunden Europas vorgeschlagen hatte, will aber noch nicht klein beigeben. Seine Idee sei "alles andere als tot", sagte Weber.

Knackpunkt bei dem Streit sind die Kosten. Diese lägen bei Webers Vorschlag nach Schätzung der Kommission bei 1,2 und 1,6 Milliarden Euro. Das zur Verfügung stehende Budget liege aber nur bei 2,5 Millionen Euro.

Die EU-Behörde hat nun ein einmaliges Programm anlässlich des 30. Jahrestages des Erasmus-Austauschs gestartet. Schüler ab 16 Jahre können bis zu 530 Euro für eine Reise in ein anderes EU-Land bekommen. Das Lernen und die Mobilität junger Menschen in Europa soll damit gefördert werden. "Die EU-Kommission vergibt eine große Chance", kritisierte Weber.

Um bei dem neuen Projekt mitmachen zu können, müssen Interessierte soziale Projekte in einem EU-Portal für Lehrer und Schüler einreichen. Die ausgewählten Gewinner könnten dann zwischen August 2017 und Dezember 2018 verreisen - sowohl alleine, als auch mit ihrer Klasse, hieß es. Wichtig beim Transport ist allerdings das Einhalten bestimmter CO2-Richtwerte.

Weber mahnte: "Wir wollen kein neues Bürokratiemonster". Zum 60. Jubiläum der Römischen Verträge könnte man ein Aufbruchsignal setzen. "Stattdessen verzettelt sich die Kommission ausgerechnet jetzt in einen verbürokratisierten Vorschlag."

(oko/dpa)
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