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Fataler Israel-Boykott

Je länger man im sogenannten Nahost-Friedensprozess schon froh sein muss, wenn es nicht noch schlechter wird, desto verlockender erscheinen radikale Mittel. Der Boykott-Aufruf von 1400 israelischen Intellektuellen gegen Produkte aus jüdischen Siedlungen im Westjordanland ist so ein Mittel. Er wird aber nichts helfen, im Gegenteil. Der Aufruf ist doppelt fatal: Erstens spielt er der Regierung Netanjahu in die Hände, der nicht an Frieden liegt, sondern an Konfrontation nach innen und außen. Zweitens wird er diejenigen in Europa bestärken, die mit ähnlichen Aktionen liebäugeln - und sich damit in üble Gesellschaft begeben. Wer B wie Boykott sagt, sagt schnell auch A wie Antisemitismus.

Fataler Israel-Boykott
Foto: Ronny Hendrichs

Israel ist eine funktionierende Demokratie, die einzige in Nahost. 48 Jahre Besatzung und ständige Vernichtungsdrohungen haben den Besatzer verbogen, das ist wahr; Israel macht schwere Fehler auch im Innern, etwa gegenüber seinen arabischen Bürgern. Aber ein Apartheidstaat, wie in Europa gern in einer Mischung aus Ignoranz und Arroganz dahergeredet wird, ist es längst nicht. Israel ist nicht Südafrika.

(RP)
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