Paris Frankreichs Ex-Präsident Sarkozy in Polizeigewahrsam

Paris · Nach jahrelangen Ermittlungen zu millionenschweren Wahlkampfspenden aus Libyen haben französische Polizisten den früheren Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy in Gewahrsam genommen. Der 63-Jährige wurde in Nanterre bei Paris befragt, bestätigte eine mit der Sache vertraute Person. Ein Gewahrsam kann in Frankreich bis zu 48 Stunden dauern. Einer von Sarkozys früheren Beratern, Ex-Minister Brice Hortefeux, wurde ebenfalls befragt, aber nicht festgehalten.

Nach jahrelangen Ermittlungen zu millionenschweren Wahlkampfspenden aus Libyen haben französische Polizisten den früheren Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy in Gewahrsam genommen. Der 63-Jährige werde in Nanterre bei Paris befragt, bestätigte eine mit der Sache vertraute Person. Ein Gewahrsam kann in Frankreich bis zu 48 Stunden dauern. Einer von Sarkozys früheren Beratern, Ex-Minister Brice Hortefeux, wurde ebenfalls befragt, aber nicht festgehalten.

Die Ermittler gehen Behauptungen nach, wonach die Regierung des damaligen libyschen Machthabers Muammar al Gaddafi Sarkozy heimlich insgesamt 50 Millionen Euro für dessen Wahlkampf 2007 gegeben haben soll. Die Summe wäre mehr als doppelt so hoch wie die zulässige Obergrenze für die Wahlkampffinanzierung. Außerdem würden solche Zahlungen gegen Regeln zur Wahlkampffinanzierung aus dem Ausland verstoßen.

Nach besagtem Wahlkampf war Sarkozy zum Präsidenten gewählt worden. Kurz darauf hatte er den libyschen Machthaber zu einem Staatsbesuch nach Frankreich eingeladen und ihn mit hohen Ehren empfangen. Frankreich war unter Sarkozy später an den Nato-Luftangriffen gegen Gaddafis Soldaten beteiligt. Das Eingreifen der Nato half Rebellenkämpfern dabei, Gaddafi 2011 zu stürzen. Wenig später wurde Gaddafi getötet. Sarkozy wurde 2012 abgewählt.

(RP)
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