IS will Religionskrieg in Ägypten entfachen

Die koptische Kirche in Ägypten ist älter als der Islam. Und die Gläubigen verwenden in ihrer Liturgie noch eine Sprache, die ihren Ursprung im Reich der Pharaonen hat. Die koptischen Christen gehören zu Ägypten wie die Deutschen zu Deutschland.

Den islamistischen Radikalen passt das nicht. Mit den Terroranschlägen will der barbarische Islamische Staat Angst und Schrecken unter den Kopten verbreiten und sie - wie im Irak und Syrien - aus dem Land vertreiben. Den IS-Fanatikern schwebt eine rein islamische Gesellschaft vor, in der Andersgläubige keinen Platz mehr haben.

Der ägyptische Staat erscheint zu schwach, um die Kopten wirksam zu schützen. Überall im Land sind sie Repressionen ausgesetzt. Denn der Hass des IS auf die Kopten findet leider auch Akzeptanz in der Mehrheitsgesellschaft. Deshalb geht Ägyptens Machthaber al Sissi nicht konsequent gegen den Islamismus und seine Ausrottungspolitik vor.

Den verfolgten Christen bleibt nur die Hoffnung auf den Westen. Er muss Ägypten drängen, stärker gegen den Islamismus vorzugehen. Und solange die Stimmung in Ägypten so feindlich ist, dürfen geflüchtete Kopten nicht abgeschoben werden.

(kes)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort