Persönlich Matthias Machnig . . . will nicht in SPD-Zentrale

Wenn in der SPD nach einem fähigen Wahlkampf-Organisator gesucht wird, fällt als erstes in der Regel der Name Matthias Machnig. Für Gerhard Schröder organisierte er 1998 und 2002 zwei erfolgreiche Runden. Martin Schulz coachte er im Europa-Wahlkampf 2014. Bei einem Krisengespräch am Dienstagabend, bei dem einige SPD-Führungsmitglieder über die künftige Strategie für den ins Stocken geratenen Wahlkampf von Kanzlerkandidat Martin Schulz berieten, war auch Machnig anwesend. Anschließend wurde gestreut, Machnig werde neuer Wahlkampfmanager für Schulz. Der Betroffene selbst will seinen Job als Wirtschaftsstaatssekretär aber nicht aufgeben. Als "Spiegel Online" die Geschichte gestern brachte, dementierte Machnig umgehend. "Ich bin und bleibe Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Etwas anderes stand nie zur Debatte", sagte der 57-Jährige gestern der Deutschen Presseagentur.

Fakt aber ist, dass der Schulz-Wahlkampf noch nicht rund läuft und die Nervosität im Willy-Brandt-Haus steigt. Generalsekretärin Katarina Barley steht in der Kritik. Nach außen gilt sie mit ihrer unprätentiösen Art als Gewinn. Es sind aber Zweifel aufgekommen, ob sie genug konzeptionelle Stärke besitzt, den Wahlkampf aus seiner schwierigen Phase wieder herauszusteuern. Auch eine mögliche Überlastung des technischen Wahlkampfleiters Markus Engels wurde diskutiert.

In beratender Funktion soll Staatssekretär Machnig den Genossen im Willy-Brandt-Haus nun beistehen. Engels soll aber weiter Chef der Wahlkampfzentrale bleiben.

Die Beratungen vom Dienstagabend ergaben, dass Schulz sich nun inhaltlich breiter aufstellen und auch größere Bühnen suchen soll. Weitere Inhalte sollen tendenziell nicht mehr in Schülerbibliotheken sondern eher bei großen Kongressen vorgestellt werden. Auch Auslandsreisen sind geplant.

(RP)
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