Berlin Mehr Rassismus und Gewalt in sozialen Netzwerken

Berlin · Rassismus, Hass und Gewalt gegen Minderheiten und Andersgläubige werden immer unverhohlener auf Internetplattformen propagiert. Zu diesem Ergebnis kommt die Beratungsplattform Jugendschutz.net in ihrem Bericht "Rechtsextremismus online 2013". Demnach sind im vergangenen Jahr etwa 70 Prozent aller gesichteten Webangebote mit rechtsextremen Inhalten in sozialen Netzwerken zu finden gewesen.

"Während in den vergangenen Jahren subtile Propaganda vorherrschte, stoßen wir mittlerweile regelmäßig auf Darstellungen, in denen Juden, Muslime, Sinti und Roma oder Homosexuelle ohne Umschweife zu Menschen zweiter Klasse degradiert werden", erklärte Stefan Glaser, stellvertretender Leiter von Jugendschutz.net. Die länderübergreifende Plattform kümmert sich um die Einhaltung des Jugendschutzes im Internet und bemüht sich, problematische Inhalte zu löschen oder zumindest für Jugendliche unzugänglich zu machen.

Es zeige sich, "dass Rechtsextreme nicht mehr nur glatzköpfig mit Springerstiefeln unterwegs sind, sondern dass sie die moderne, neue Welt nutzen", sagte Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD).

Ein Großteil der Inhalte wird den Experten zufolge über ausländische Dienste eingestellt. "Daher müssen Strategien gegen Hass im Netz auch international ansetzen", forderte der Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, Thomas Krüger.

(RP)
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