Pjöngjang Nordkoreas Diktator Kim lässt sich als Pilot feiern

Pjöngjang · Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un weiß nicht nur alles, sondern er traut sich auch alles zu, weil er alles kann. Nun flog der Diktator angeblich das erste selbst entwickelte Propellerflugzeug seines Landes zur Probe. Nach der Landung pries der Pilot das Flugzeug als Durchbruch für die Spitzentechnologie seines Landes. "Unsere Arbeiter haben eine weltweit wettbewerbsfähige, wunderbare wissenschaftlich-technische Errungenschaft gemacht", zitierte ihn die Nachrichtenagentur KCNA.

Fotos zeigten den 32-Jährigen im Cockpit. Zuerst habe Kim die Fabrik inspiziert. Er "ging dann an Bord eines der neuen Flugzeuge, flog los und landete es selbst", schrieb KCNA. Er sagte danach, der Motor habe "gut geklungen".

Mit seinem öffentlich präsentierten fliegerischen Talent unterscheidet sich der seit mehr als drei Jahren herrschende Kim von seinem Ende 2011 verstorbenen Vater Kim Jong Il. Der nutzte zeitlebens aus Furcht vor Attentaten eigens für ihn gebaute Luxuszüge, mit denen er auch zu seinen Geheimbesuchen bis nach China und Russland fuhr.

Im Mai will Kim Jong Un die erste Auslandsreise seit seinem Amtsantritt unternehmen. Er fährt zu den Feierlichkeiten, mit denen in Russland des Kriegsendes vor 70 Jahren gedacht wird. Offen ist bislang, ob der Machthaber mit dem Flugzeug anreist. Und ob er dann auch selbst am Steuerknüppel sitzt.

(erl)
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