Rente - neuer Bruch des Generationenvertrags

Deutschlands Linke will sich mit der harten Realität der alternden Gesellschaft nicht abfinden. Daher nutzt sie den kleinen Finger, den die große Koalition ihr reicht, um nach der ganzen Hand zu greifen. Mit der Forderung, das Rentenniveau auf 50 Prozent des Bruttolohns festzuschreiben, will die Linke die großen Reformen der jüngsten Zeit zurückdrehen. Die Motive sind klar: In einem Land, in dem jeder dritte Wahlberechtigte über 60 ist, kann ein Wahlkämpfer nicht genug für Rentner tun. Zudem machen es die Parteichefs vor: Merkel schenkt den Deutschen die Mütterrente, Gabriel die Rente mit 63. Schon sie scheren sich nicht um die Last für Arbeitnehmer und Betriebe. Da darf es für die Linke gerne etwas mehr sein.

Tatsächlich wäre eine solche Mindestrente aber verheerend. Schon jetzt steigt der Beitragssatz um vier Prozentpunkte, weil die Gesellschaft zugleich schrumpft und altert. Erst setzt die Babyboomer-Generation nicht genug Kinder in die Welt, die ihre Rente sichert. Nun will sie die junge Generation (und die Betriebe) zur Finanzierung neuer Wohltaten zwingen. Das wäre nicht nur ein Bruch des Generationenvertrages. Damit wären auch alle Opfer, die gerade die SPD für die Rente mit 67 gebracht hat, umsonst gewesen.

(RP)
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