Berlin Rotes Kreuz ruft zu Spenden auf: In Aleppo fehlt alles

Berlin · Der Chef des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Rudolf Seiters hat zu mehr Spenden für Syrien aufgerufen. "In Syrien, nicht nur in Aleppo, ist die Zivilbevölkerung weiterhin massiv auf Hilfe angewiesen", sagte Seiters unserer Redaktion. "Die Lage ist katastrophal. Es fehlt praktisch an allem."

2016 gingen nach Angaben des DRK die Spenden für Syrien im Vergleich zu 2015 zurück. Dennoch zeigte sich das DRK mit dem Aufkommen zufrieden. Durch das Erdbeben in Nepal und die Flüchtlingskrise sei 2015 ein Jahr mit besonders hohen Spenden gewesen.

Das Spendenjahr 2016 war nach ersten Bilanzen auch bei anderen Hilfsorganisationen deutlich schwächer als 2015. So verzeichnete der Verein "Aktion Deutschland hilft", in dem eine Reihe gemeinnütziger Organisationen zusammengeschlossen sind, im vergangenen Jahr noch ein Spendenaufkommen von 61,3 Millionen Euro. Bislang hat das Hilfsbündnis mit 20 Millionen Euro nur ein Drittel der Spendeneinnahmen vom Vorjahr erzielt. "Mit dem Ergebnis sind wir dennoch zufrieden, da es 2016 glücklicherweise weniger schwere Katastrophen gab als im Jahr davor", sagt Bernd Pastors, Vorstandsvorsitzender der Aktion Deutschland hilft. 2015 seien allein für die Betroffenen des Erdbebens in Nepal und für die Flüchtlingshilfe über 45 Millionen Euro gespendet worden, was fast 75 Prozent aller Spenden im vergangenen Jahr entspreche.

Auch die Caritas rechnet mit einem deutlichen Rückgang des Spendenaufkommens. Es werde über 20 Millionen Euro liegen, sagte ein Sprecher. Die 38 Millionen Euro des Vorjahres würden nicht erreicht.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort